Im Zeichen der Nachhaltigkeit
Gemeinde Sassenheim lässt Stoffmasken für Einwohner anfertigen – und verteilt Restbestand an Bedürftige
Sassenheim. 50 Einwegmasken oder lieber zwei Stoffmasken? In der Gemeinde Sassenheim durfte jeder Bürger über 16 Jahren selbst entscheiden, ob er im Zuge der Maskenverteilung seitens der Kommune 50 Einwegmasken mit nach Hause nimmt oder zwei Stoffmasken. 21 Prozent der Abnehmer haben sich für die nachhaltigere Variante entschieden. Ein Resultat, das die Gemeindeverantwortlichen zufriedenstellt.
Die Initiative reiht sich nämlich in die allgemeinen Bemühungen der Kommune ein, nachhaltig und umweltfreundlich zu agieren sowie unnötige Müllproduktion zu vermeiden. Schöffin Simone Asselborn-bintz erklärt: „Bereits bevor die Regierung entschieden hatte, 50 zusätzliche Einwegmasken an jeden Luxemburger Einwohner über 16 Jahren zu verteilen, haben wir die Idee gehabt, Stoffmasken für die Gemeindebewohner anfertigen zu lassen. In den sozialen Netzwerken hatten wir einen Aufruf an unsere Bürger gestartet, um Freiwillige zu finden, die sich an der Anfertigung der Masken beteiligen.“
Ein Aufruf, dem rund 20 emsige Näherinnen gefolgt sind, darunter auch vier Näherinnen, die in der Gemeinde ein Nähatelier betreiben. Auch ein Verein in der Gemeinde hatte sich an der Initiative beteiligt. Den freiwilligen Helfern hat die Gemeinde unterdessen Stoff zum Nähen der Masken zur Verfügung gestellt.
Die Aktion hatte Erfolg. Immerhin 5 000 Stoffmasken sind schlussendlich verteilt worden. Daneben sind 446 000 Einwegmasken ausgehändigt worden. Rund 150 000 Kunststoffmasken sind geblieben. Für deren Verwendung haben die Gemeindeverantwortlichen auch schon eine Idee.
Akt der Solidarität
„Wir werden einen Großteil dieser Masken denjenigen zukommen lassen, die sie dringend benötigen – seien es Flüchtlinge, die in Griechenland in Lagern ausharren oder Bedürftige in Entwicklungsländern. Unter anderem zusammen mit den Vereinigungen ,D’gemeng Suessem hëlleft‘ und ,Catch a smile‘ werden wir in den kommenden Wochen prüfen, wo die Masken am meisten gebraucht werden“, so die Sozialschöffin.
Den Restbestand an Stoffmasken sowie eine kleine Reserve an Einwegmasken wird die Gemeinde unterdessen aufbewahren. An vier Stationen auf dem Gebiet der Kommune konnten die 14 567 Bürger der Gemeinde, die Anrecht auf die Masken hatten, diese abholen. An 87 Familien sind die Masken ausgeliefert worden. AH