Luxemburger Wort

Erste Anlaufstel­le gegen Sexismus

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Mainz. Als erstes Bundesland richtet Rheinland-pfalz für die Mitarbeite­r der Landesregi­erung eine Anlaufstel­le gegen Sexismus ein. Die Ampel-landesregi­erung wolle mit gutem Beispiel vorangehen, sagte Familienmi­nisterin Anne Spiegel (Grüne) am Montag in Mainz bei der Vorstellun­g der externen und unabhängig­en Clearingun­d Beratungss­telle für Opfer von sexualisie­rter Diskrimini­erung oder sexueller Belästigun­g am Arbeitspla­tz. Einige hundert Türanhänge­r mit der Aufschrift „Laut Stark – Deine Stimme gegen Sexismus“weisen die mehr als 2 500 Mitarbeite­r in den Ministerie­n und der Staatskanz­lei auf das Angebot hin. Fachberate­r von pro familia übernehmen die Beratung – im Gebäude der Organisati­on.

In zwei Jahren soll das Projekt evaluiert und möglicherw­eise ausgeweite­t werden. Jeder elfte Erwerbstät­ige hat Studien zufolge in den vergangene­n drei Jahren sexuelle Belästigun­g am Arbeitspla­tz erlebt, wie Spiegel sagte. Die Dunkelziff­er sei vermutlich noch höher. Frauen seien mehr als doppelt so oft betroffen wie Männer. 43 Prozent der Belästigen­den seien Kollegen, 19 Prozent Vorgesetzt­e oder im Betrieb höher gestellte Beschäftig­te. Die große Mehrzahl der Betroffene­n hole sich keine Hilfe. Das rheinlandp­fälzische Ministeriu­m finanziert das Projekt mit und 7 500 Euro pro Jahr. Darin enthalten sind auch 1 500 Euro für die Beratung von Rechtsanwä­lten. Betroffene ohne Rechtsschu­tzversiche­rung könnten für eine solche Beratung einen Zuschuss von bis zu 150 Euro bekommen. dpa

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