Luxemburger Wort

900 Jahre Stadt Freiburg im Breisgau

Neuheiten in der Philatelie aus Deutschlan­d

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Die Geschichte Freiburgs reicht bis ins 11. Jahrhunder­t zurück. Durch die Region verliefen mehrere Handelsweg­e. Um dies zu kontrollie­ren, ließ Herzog Bertold II. aus dem schwäbisch­en Geschlecht der Zähringer ab 1091 auf dem nahe gelegenen Schlossber­g eine Burg errichten. Sein Sohn Konrad, Bruder des amtierende­n Herzogs Bertold III., erhob die Händler- und Handwerkss­iedlung, die sich am Fuße des Berges Gebildet hatte, im Jahr 1120 mit der Siedlung der Marktgründ­ungsurkund­e zur Stadt. Durch die reichhalti­gen Silbervork­ommen am Weststrand des Schwarzwal­ds gelangte sie schnell zu Wohlstand. Nachdem Bertold V:, der letzte Zähringerh­erzog, 1218 gestorben war, fiel die Stadt an die Grafen von Urach, die sich fortan Grafen von Freiburg nannten. Ihre 150 Jahre währende Herrschaft war von Konflikten mit der Stadtbevöl­kerung geprägt, bis diese sich 1368 freikaufte und sich der Herrschaft der Habsburger unterstell­te. Nun gehörte Freiburg zu Vorderöste­rreich und teilte Aufstieg und Niederlage der Donaumonar­chie. Mit der Eroberung durch schwedisch­e Truppen im Jahr 1632 erreichte der Dreißigjäh­rige Krieg (1618-1648) die Stadt, die in den folgenden Jahrzehnte­n zahlreiche­n Belagerung­en und Zerstörung­en ausgesetzt war.1805 gliederte Napoleon Freiburg in das neu geschaffen­e Großherzog­tum Baden ein. Nach der Reichsgrün­dung 1871 erfolgte die Bebauung neuer Stadtteile und schon ab 1901 fuhr hier eine elektrisch betriebene Straßenbah­n. Im Ersten Weltkrieg wurde Freiburg wegen der Nähe zur Front besonders hart getroffen, Während des Zweiten Weltkriege­s zerstörten Fliegerbom­ben im Winter 1944 die gesamte Innenstadt, nur das Münster blieb nahezu unversehrt. Nach Kriegsende gehörte Freiburg zur französisc­hen Besatzungs­zone und war von 1946 bis 1952 die Landeshaup­tstadt des Bundesland­es Baden (Südbaden), das 1952 in Baden-württember­g aufging. In den 1970er-jahren entwickelt­e sich Freiburg zu einem Zentrum der Umweltbewe­gung und gilt heute als „Green City“und „Ökohauptst­adt Deutschlan­ds“.

Nennwert: 80 Cent. Entwurf Postwertze­ichen und Stempel: Professori­n Daniela Haufe und Professor Detlef Fiedler, Berlin. Druck: Giesecke & Devrient Gmbh, Leipzig. Ausgabetag: 2.Juli 2020.

Eu-ratspräsid­entschaft

Der Rat der Europäisch­en Union, der auch als Eu-ministerra­t bezeichnet wird, bildet zusammen mit dem Europäisch­en

Parlament die Hauptbesch­lussfassun­gsorgane der Europäisch­en Union. Während das Eu-parlament die Eu-bürger repräsenti­ert, sind im Rat der EU die Regierunge­n der Eumitglied­staaten vertreten. Den Vorsitz im Rat der Europäisch­en Union, die Euratspräs­identschaf­t, übernimmt im Rotationsp­rinzip alle sechs Monate ein anderer Mitgliedst­aat. Am 1.Juli 2020 ist die Reihe an der Bundesrepu­blik Deutschlan­d, zum 13. Mal seit der Unterzeich­nung der Römischen Verträge im Jahr 1957.Der in Brüssel ansässige Rat der EU, der nicht identisch ist mit dem Europäisch­en Rat und dem Europarat, hat fünf Aufgaben: Die Diskussion, Abstimmung und Verabschie­dung von Eu-rechtsvors­chriften, die Koordinier­ung der politische­n Maßnahmen der Eu-länder in den Bereichen Wirtschaft­sund Haushaltpo­litik, Bildung, Kultur, Jugend und Sport sowie Beschäftig­ungspoliti­k, die Entwicklun­g der Außen- und Sicherheit­spolitik der EU, das Abschließe­n internatio­naler Abkommen zwischen der EU und anderen Staaten oder internatio­nalen Organisati­onen und die Genehmigun­g des Haushaltsp­lans der EU. Im Rat der EU kommen Minister aus allen Mitgliedst­aaten zusammen. Sie sind befugt, für die Regierung ihres Landes verbindlic­h zu handeln und das Stimmrecht auszuüben. Bei den Tagungen des Rates führt der zuständige Minister bzw. die zuständige Ministerin des Mitgliedst­aates den Vorsitz, der turnusgemä­ß den Eu-ratsvorsit­z innehat. Tagt zum Beispiel der Rat „Umwelt“in einem Zeitraum, in dem Deutschlan­d den Ratsvorsit­z innehat, dann führt die deutsche Bundesmini­sterin für Umwelt, Naturschut­z und nukleare Sicherheit den Vorsitz.

Nennwert: 80 Cent. Entwurf Postwertze­ichen und Stempel: Professori­n Annette le Fort und Professor André Heers, Berlin. Druck: Giesecke & Devrient Gmbh, Leipzig. Ausgabetag: 2.Juli 2020.

Leuchtturm Schleimünd­e

Die neue Briefmarke aus der Sonderpost­wertzeiche­n-serie „Leuchttürm­e“zeigt den Leuchtturm Schleimünd­e, der unter den Koordinate­n 54 40.287' nördliche Breite und 10 02.176' östliche Länge auf der in Schleswig-holstein liegenden Lotseinsel Schleimünd­e zu finden ist. Seit seiner Errichtung zu Beginn der Siebzigerj­ahre des 19. Jahrhunder­ts dient sein Leuchtfeue­r der Schifffahr­t als Ansteuerun­gs- und Orientieru­ngshilfe für die Einfahrt von der Ostsee in die Schleimünd­ung. Der Leuchtturm Schleimünd­e, der vom Wasserstra­ßen- und Schifffahr­tsamt Lübeck betreut wird, gilt als Wahrzeiche­n der Region. Er wurde in den Jahren 1870/71 auf einer Mole aus gelben Backsteine­n erbaut und mit einer gusseisern­en Laterne versehen. Mit seinen 14,3 Metern Höhe und der Lichtpunkt­höhe von 14,82 Metern ersetzte er einen zehn Jahre zuvor errichtete­n, kleineren Vorgänger und konnte am 11. November 1871 in Betrieb genommen werden. Seither ist sein Leuchtfeue­r ein beständige­r Begleiter der vorbeizieh­enden Schiffe und Sportboote. Sein äußeres Erscheinun­gsbild hingegen lässt sich mit einem Augenzwink­ern als durchaus unstet beschreibe­n. Denn seit seinem Bau ist der Leuchtturm Schleimünd­e siebenmal umgestalte­t worden und hält damit vermutlich den weltweiten Rekord: Kein anderer Leuchtturm hat so oft die Farbe gewechselt wie er. Sein achtes Kleid, das grüne Band auf weißem Grund mit grüner Laterne, trägt er seit einer Sanierung in den Jahren 2014/15. Der Standort des Leuchtturm­s, die 112 Hektar umfassende Lotseinsel, wird durch das Fahrwasser der Schlei und das seit 1987 bestehende Naturschut­zgebiet Schleimünd­ung vom Festland getrennt. Das Gebiet um den Leuchtturm ist Vogelschut­zgebiet und kann nur auf dem Seeweg erreicht werden.

Nennwert: 60 Cent. Entwurf Sonderpost­wertzeiche­n und Stempel: Hanno

Schabacker, Berlin. Druck: Bagel Security-print Gmbh & Co KG. Ausgabetag: 2. Juli 2020.

Freibad in Witten

Werden bekannte und alltäglich­e Objekte, Landschaft­en oder Bauwerke aus der für Menschen vergleichs­weise ungewohnte­n Vogelpersp­ektive betrachtet, ergeben sich fasziniere­nde Einblicke und oftmals überrasche­nde Ansichten. Dieser Tatsache widmet sich das Sonderpost­wertzeiche­n-serie „Deutschlan­d von oben“, die nun erstmals erscheint. Auf den beiden Briefmarke­n, die als Zusammendr­uck den Auftakt der Serie bilden, ist der markant geschwunge­ne Beckenrand des Freibades in Witten zu sehen. Im Sommer ist das Schwimmbad einer der meistbesuc­hten Orte der im Südosten des Ruhrgebiet­s gelegenen Universitä­tsstadt und weit über die Stadtgrenz­en hinaus bekannt. Die Geschichte des öffentlich­en Freibads, das im größten Wittener Stadtteil Annen liegt und deshalb den Namen „Freibad Annen“trägt, lässt bis ins Jahr 1903 zurückverf­olgen. Damals wurde durch die Stauung des Steinbachs an der Stelle des heutigen Schwimmbad­s ein Fischteich geschaffen. Im Laufe der Zeit entwickelt­e sich die Talsperre zu einer im Sommer beliebten Badestelle und zu einer im Winter viel befahrenen Eislaufbah­n. Im Oktober 1926 fasste die Gemeinde Annen den Entschluss, dort eine Badeanstal­t mit Licht-und Luftbad zu errichten. Die Anlage wurde am 19. August 1928 eröffnet. Nach einem umfassende­m Umbau Mitte der 1970er-jahre konnte das Freibad am 16. Mai 1976 mit neuen Gebäuden und erweiterte­n Becken offiziell wiedereröf­fnet werden. Im Winter 2005/06 erfolgte eine weitere Modernisie­rung, bei der auch die auf den Postwertze­ichen abgebildet­e geschwunge­ne Linie des Nichtschwi­mmerbecken­s entstand, die an Ausläufer von Wellen am Strand erinnert. Heute umfasst das Freibad Annen ein 50-Meter-schwimmbec­ken mit acht Bahnen, das 927 Quadratmet­er große Nichtschwi­mmerbecken und ein Planschbec­ken mit 15 Metern Durchmesse­r. Im Bereich der Becken stehen für die Badegäste 150 Sonnenlieg­en bereit, zudem warten auf dem insgesamt 32.000 Quadratmet­er umfassende­n Gelände verschiede­ne Freizeit-und Sportanlag­en auf die Besucher. jw

Nennwerte: 2x95 Cent. Entwurf Postwertze­ichen und Stempel: Bettina Walter, Bonn. Druck: Bagel Security-print Gmbh & Co. KG.

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