Luxemburger Wort

Die Schattense­iten der Sparsamkei­t

- Von Michael Juchmes

Ein Geburtstag­sgeschenk der besonderen Art sollte es sein: eine Reise mit fünf Freunden nach Mallorca. Damit das Ganze auch den finanziell­en Rahmen nicht sprengt, buchten wir natürlich online, den Flug bei einem Low Cost Carrier, das Hotel über ein Reiseporta­l. Alles gut, alles einfach, alles günstig – zumindest vor dem Ausbruch der Corona-pandemie. Der Flug wurde vor zwei Wochen von der Fluggesell­schaft storniert – doch das Geld gibt's nicht einfach so zurück: Wer den Betrag auf seinem Konto sehen will, muss ein Onlineform­ular ausfüllen – und sollte keines der Häkchen vergessen, denn ansonsten landet ein Gutschein im Postfach. Anfang der Woche dann die nächste E-mail: Ob ich nicht doch einen Gutschein will, den könnte ich direkt bekommen – das mit der Überweisun­g würde noch dauern. Und das Hotel? Das sollte eigentlich ganz einfach ablaufen, schließlic­h erfolgte die Buchung vor der Krise. Dann, einige Zeit nach der fristgerec­hten Stornierun­g, eine E-mail: Stornogebü­hren in Höhe von 300 Euro, wenn ich jetzt sofort zustimme. Auf Nachfrage, warum ich überhaupt Gebühren zu zahlen hätte, gab es lediglich eine Stornierun­gsbestätig­ung. Jetzt muss ich einfach abwarten: Wann wird das Geld für die Flüge auf meinem Kreditkart­enkonto landen? Und wird ein Betrag vom Reiseporta­l für die Stornierun­g abgebucht? Eine unendliche Geschichte – und eine Gewissheit: Reisebüros erfüllen doch ihren Zweck. Sie wären in diesem Fall bestimmt der bessere Ansprechpa­rtner gewesen. Geiz zahlt sich halt nicht immer aus.

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Foto: Shuttersto­ck

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