Die Schattenseiten der Sparsamkeit
Ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art sollte es sein: eine Reise mit fünf Freunden nach Mallorca. Damit das Ganze auch den finanziellen Rahmen nicht sprengt, buchten wir natürlich online, den Flug bei einem Low Cost Carrier, das Hotel über ein Reiseportal. Alles gut, alles einfach, alles günstig – zumindest vor dem Ausbruch der Corona-pandemie. Der Flug wurde vor zwei Wochen von der Fluggesellschaft storniert – doch das Geld gibt's nicht einfach so zurück: Wer den Betrag auf seinem Konto sehen will, muss ein Onlineformular ausfüllen – und sollte keines der Häkchen vergessen, denn ansonsten landet ein Gutschein im Postfach. Anfang der Woche dann die nächste E-mail: Ob ich nicht doch einen Gutschein will, den könnte ich direkt bekommen – das mit der Überweisung würde noch dauern. Und das Hotel? Das sollte eigentlich ganz einfach ablaufen, schließlich erfolgte die Buchung vor der Krise. Dann, einige Zeit nach der fristgerechten Stornierung, eine E-mail: Stornogebühren in Höhe von 300 Euro, wenn ich jetzt sofort zustimme. Auf Nachfrage, warum ich überhaupt Gebühren zu zahlen hätte, gab es lediglich eine Stornierungsbestätigung. Jetzt muss ich einfach abwarten: Wann wird das Geld für die Flüge auf meinem Kreditkartenkonto landen? Und wird ein Betrag vom Reiseportal für die Stornierung abgebucht? Eine unendliche Geschichte – und eine Gewissheit: Reisebüros erfüllen doch ihren Zweck. Sie wären in diesem Fall bestimmt der bessere Ansprechpartner gewesen. Geiz zahlt sich halt nicht immer aus.