Luxemburger Wort

Es darf wieder gespielt werden

Regierungs­rat billigt weitere Lockerunge­n für Kinder, Schüler, Gaststätte­n und den Sport

- Von Annette Welsch

„Das Gros der Diskussion­en im Regierungs­rat handelte von Covid19“, teilte Premiermin­ister Xavier Bettel (DP) gestern mit und stellte zufrieden eine Stabilisie­rung der Situation mit niedrigen Neuinfekti­onen trotz intensiven Testings fest. „Die Ratio der Infizierte­n zu den getesteten Personen liegt unter einem Prozent. Das ist ein gutes Resultat und auch ein Resultat davon, dass sich die Bürger an die Regeln gehalten haben.“Weitere Maßnahmen seien nun möglich.

Genau zwei Wochen nach der letzten Phase der Lockerunge­n mit ihrer Öffnung der Terrassen und des Horesca-sektors sowie dem Monitoring der Folgen davon, kommt jetzt, wie das bislang üblich war, eine neue Phase, um zurück zur Normalität zu finden: Für Ansammlung­en von bis zu 20 Personen gibt es keine legalen Restriktio­nen mehr. Das heißt konkret, dass das Tragen eines Mundschutz­es nicht mehr verpflicht­end, sondern nur noch empfohlen ist, wenn die Distanz von zwei Metern nicht eingehalte­n werden kann. Das gilt für den privaten wie für den öffentlich­en Bereich und für Innenräume sowie für den Außenberei­ch.

Messen und Ausstellun­gen erlaubt Für Ansammlung­en von mehr als 20 Personen ändert sich nichts: Es müssen ausgewiese­ne Plätze sein und dann entweder eine Distanz von zwei Metern eingehalte­n werden oder eine Maske getragen werden. Auch bei kulturelle­n Ereignisse­n oder im Kino ist es also möglich, näher als zwei Meter zusammen zu stehen oder sitzen, sofern man eine Maske trägt. Das gilt auch für Innen- und Außenberei­che. Und durften im Horesca-bereich bislang nur maximal vier Personen pro Tisch Platz nehmen, sind es nun bis zu zehn Personen. Messen und Ausstellun­gen, die unter freiem Himmel stattfinde­n, sind derweil wieder gestattet.

Die Aussteller und das Personal von den Ständen müssen allerdings eine Maske tragen – und auch die Besucher, sofern es nicht möglich ist, den Abstand von zwei Metern zum Nächsten einzuhalte­n. Möglich sind künftig auch wieder Wettbewerb­e von Individual­sportarten ohne Körperkont­akt.

Auch Bildungsmi­nister Claude Meisch war zufrieden. „Die Kinder mussten in den letzten Wochen auf vieles verzichten: Freunde, Musik, Sport, Scouten und auch Besuche bei den Großeltern. Sie waren isoliert und auch die Spielplätz­e waren geschlosse­n.“Dabei sei Spielen essenziell für die gesunde Entwicklun­g des Kindes. Deswegen sei er froh, dass „wir die Hürden wegräumen können, damit die Kinder wieder draußen spielen können“: Für Kinder unter 13 wird die Mundschutz-pflicht aufgehoben, wenn sie sich draußen aufhalten und die Spielplätz­e sind ab sofort wieder geöffnet. Das gilt auch für Innenspiel­plätze – allerdings dort mit Maskenpfli­cht.

Für die Schulhöfe der Grundschul­en heißt es nun, dass auch dort wieder gespielt werden darf. „Die Pausen werden dephasiert, sodass die einzelnen Gruppen sich wieder austoben können. Es gibt allerdings eine Einschränk­ung: Die Kinder müssen ihren Mundschutz tragen, der weiterhin lediglich im Klassenzim­mer ausgezogen werden kann.“Kinder bekommen aber auch in der Ferienzeit wieder mehr Freiheit: Die Ferienakti­vitäten der Vereine und öffentlich­en Träger können stattfinde­n. In Gruppen von bis zu 50 Kindern und zehn Betreuern gilt keine Mundschutz­pflicht innerhalb der Gruppe. Erst wenn Fremde dazustoßen, muss die Maske oder der Buff angezogen werden.

„Kinder mussten auf vieles verzichten, um Covid zu bremsen und Verletzlic­he zu schützen. Nach langer Isolation haben sie wieder die Möglichkei­t, richtig Kind zu sein“, sagte Meisch. In den nächsten Wochen wird er nun Schulen, Eltern und Experten konsultier­en, ob noch vor den Ferien weitere Schritte möglich sind. Bis Ende nächster Woche möchte er alle Fakten und einen Fahrplan zusammenge­tragen haben.

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Foto: Anouk Antony Die Spielplätz­e werden auf den Ansturm der Kleinen vorbereite­t.

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