Es darf wieder gespielt werden
Regierungsrat billigt weitere Lockerungen für Kinder, Schüler, Gaststätten und den Sport
„Das Gros der Diskussionen im Regierungsrat handelte von Covid19“, teilte Premierminister Xavier Bettel (DP) gestern mit und stellte zufrieden eine Stabilisierung der Situation mit niedrigen Neuinfektionen trotz intensiven Testings fest. „Die Ratio der Infizierten zu den getesteten Personen liegt unter einem Prozent. Das ist ein gutes Resultat und auch ein Resultat davon, dass sich die Bürger an die Regeln gehalten haben.“Weitere Maßnahmen seien nun möglich.
Genau zwei Wochen nach der letzten Phase der Lockerungen mit ihrer Öffnung der Terrassen und des Horesca-sektors sowie dem Monitoring der Folgen davon, kommt jetzt, wie das bislang üblich war, eine neue Phase, um zurück zur Normalität zu finden: Für Ansammlungen von bis zu 20 Personen gibt es keine legalen Restriktionen mehr. Das heißt konkret, dass das Tragen eines Mundschutzes nicht mehr verpflichtend, sondern nur noch empfohlen ist, wenn die Distanz von zwei Metern nicht eingehalten werden kann. Das gilt für den privaten wie für den öffentlichen Bereich und für Innenräume sowie für den Außenbereich.
Messen und Ausstellungen erlaubt Für Ansammlungen von mehr als 20 Personen ändert sich nichts: Es müssen ausgewiesene Plätze sein und dann entweder eine Distanz von zwei Metern eingehalten werden oder eine Maske getragen werden. Auch bei kulturellen Ereignissen oder im Kino ist es also möglich, näher als zwei Meter zusammen zu stehen oder sitzen, sofern man eine Maske trägt. Das gilt auch für Innen- und Außenbereiche. Und durften im Horesca-bereich bislang nur maximal vier Personen pro Tisch Platz nehmen, sind es nun bis zu zehn Personen. Messen und Ausstellungen, die unter freiem Himmel stattfinden, sind derweil wieder gestattet.
Die Aussteller und das Personal von den Ständen müssen allerdings eine Maske tragen – und auch die Besucher, sofern es nicht möglich ist, den Abstand von zwei Metern zum Nächsten einzuhalten. Möglich sind künftig auch wieder Wettbewerbe von Individualsportarten ohne Körperkontakt.
Auch Bildungsminister Claude Meisch war zufrieden. „Die Kinder mussten in den letzten Wochen auf vieles verzichten: Freunde, Musik, Sport, Scouten und auch Besuche bei den Großeltern. Sie waren isoliert und auch die Spielplätze waren geschlossen.“Dabei sei Spielen essenziell für die gesunde Entwicklung des Kindes. Deswegen sei er froh, dass „wir die Hürden wegräumen können, damit die Kinder wieder draußen spielen können“: Für Kinder unter 13 wird die Mundschutz-pflicht aufgehoben, wenn sie sich draußen aufhalten und die Spielplätze sind ab sofort wieder geöffnet. Das gilt auch für Innenspielplätze – allerdings dort mit Maskenpflicht.
Für die Schulhöfe der Grundschulen heißt es nun, dass auch dort wieder gespielt werden darf. „Die Pausen werden dephasiert, sodass die einzelnen Gruppen sich wieder austoben können. Es gibt allerdings eine Einschränkung: Die Kinder müssen ihren Mundschutz tragen, der weiterhin lediglich im Klassenzimmer ausgezogen werden kann.“Kinder bekommen aber auch in der Ferienzeit wieder mehr Freiheit: Die Ferienaktivitäten der Vereine und öffentlichen Träger können stattfinden. In Gruppen von bis zu 50 Kindern und zehn Betreuern gilt keine Mundschutzpflicht innerhalb der Gruppe. Erst wenn Fremde dazustoßen, muss die Maske oder der Buff angezogen werden.
„Kinder mussten auf vieles verzichten, um Covid zu bremsen und Verletzliche zu schützen. Nach langer Isolation haben sie wieder die Möglichkeit, richtig Kind zu sein“, sagte Meisch. In den nächsten Wochen wird er nun Schulen, Eltern und Experten konsultieren, ob noch vor den Ferien weitere Schritte möglich sind. Bis Ende nächster Woche möchte er alle Fakten und einen Fahrplan zusammengetragen haben.