„Die Erholung nach dem Lockdown wird ein Drahtseilakt“
OECD: Bei einer zweiten Infektionswelle sinkt Luxemburgs Wirtschaftsleistung dieses Jahr um 7,7 Prozent
Luxemburg. Seit fast einem Jahrhundert habe die Welt keine so schwere Rezession erlebt wie jetzt, so gestern die OECD in einer Analyse. „Die Schäden für Gesundheit, Wohlbefinden und Arbeitsplatzsicherheit der Menschen sind enorm“, erklärt die Organisation der entwickelten Länder in ihrem aktuellen Wirtschaftsausblick.
Die von den meisten Regierungen eingeführten Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-infektion seien notwendig gewesen, hätten aber auch vielerorts zu großer wirtschaftlicher Not geführt.
Sollte es nun zu einer erneuten Infektionswelle und infolge dessen einem erneuten Lockdown kommen, wird die globale Wirtschaftsleistung den Oecd-berechnungen
zufolge 2020 um 7,6 Prozent einbrechen, bevor sie 2021 wieder um 2,8 Prozent ansteigt. Die Arbeitslosigkeit wäre in den Oecd-ländern auf ihrem Höhepunkt doppelt so hoch wie vor der Krise.
Auch das kommende Jahr verspräche für die Arbeitsmärkte nur wenig Erholung. Kann eine zweite Infektionswelle verhindert werden, so dürfte die globale Wirtschaftsleistung um sechs Prozent in 2020 schrumpfen. Die Arbeitslosigkeit in den Oecd-ländern steigt nach diesem Szenario von 5,4 Prozent im letzten auf 9,2 Prozent in diesem Jahr.
Oecd-chefökonomin Laurence Boone erklärt: „Höhere Staatsschulden sind nicht zu vermeiden, aber die schuldenfinanzierten Ausgaben müssen zielgerichtet sein, um den Schwächsten zu helfen und für die Art von Investitionen zu sorgen, die es für den
Die OECD analysiert unter anderem Luxemburg. Übergang zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Wirtschaft braucht.“
Bis auf Weiteres soll Luxemburg Kurzarbeitsregelungen beibehalten
Wenn die Epidemie bis zum Sommer abklingt, wird die Luxemburger Wirtschaftsleistung (BIP) in diesem Jahr voraussichtlich um 6,5 Prozent schrumpfen und sich dann 2021 um 3,9 Prozent erholen. Sollte es zu einem neuen Virusausbruch kommen, würde das BIP dieses Jahr um 7,7 Prozent sinken und 2021 nur um 0,2 Prozent wieder ansteigen. Die Arbeitslosenquote würde im Jahr 2021 im Doppelhit-szenario ein Niveau von fast 8,6 Prozent und im Einfachhitszenario 7,5 Prozent erreichen.
Politische Maßnahmen zum Schutz von Arbeitnehmern, Unternehmen und Haushalten – einschließlich Zuschüsse für kleine Unternehmen, Kreditbürgschaften für Unternehmen und die Ausweitung von Kurzarbeitsregelungen – sollten so lange beibehalten werden, bis die Inlandsnachfrage stärkere Anzeichen einer Erholung zeigt, um mögliche langfristige Schäden für die Wirtschaft zu minimieren.
Um die Wahrscheinlichkeit erneuter Ausbrüche zu verringern, schlägt die OECD für Luxemburg vor, dass der Staat Unternehmen ermutigt, Arbeitsprozesse neu zu gestalten, um den physischen Kontakt zwischen Einzelpersonen zu verringern. MEM
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