Ein Park über dem Parkhaus
Schifflingen schafft unterirdisch Platz für 170 Fahrzeuge und will die darüberliegende Grünfläche vergrößern
Schifflingen. In den vergangenen Jahren gab es in der Gemeinde Schifflingen ein exzessives Bevölkerungswachstum. Dieses beläuft sich auf 3,6 Prozent zwischen 2015 und 2018. Damit liegt Schifflingen über dem Landesdurchschnitt von 2,1 Prozent. Eine Tatsache, welche die Gemeinde unter Baudruck setzt. Infrastrukturen müssen geschaffen werden. Auch Parkraum, denn der fehlt, da ist sich der Gemeinderat einig. So wurde in der vergangenen Ratssitzung der Bau eines unterirdischen Parkhauses für 10,7 Millionen Euro gestimmt. Dieses soll im Zentrum entstehen, zwischen der Rue de la Libération und der Rue de l'eglise.
Das Projekt wurde vom zuständigen Architekten Nico Engel vom Büro Beng vorgestellt. 170 Parkplätze werden zur Verfügung stehen. Ein minimales Leitsystem wird die Nutzer durch die Tiefgarage leiten. Die Zu- und Ausfahrt wird beheizt sein und die Parkplatzbreite größer als die Norm. Auch Stellplätze für Fahrräder sind angedacht. Der Zugang für Fußgänger wird per Badgesystem funktionieren und das Parkhaus kameraüberwacht sein. Die Infrastruktur soll von den Menschen genutzt werden, die in Schifflingen leben, arbeiten und wohnen. Die Tiefenarbeit und die schlechten Bodenverhältnisse erklären die hohen Kosten. In acht bis zehn Monaten soll mit den Arbeiten begonnen werden, die dann etwa anderthalb Jahre dauern.
Aufpolierte Grünanlage
Über der Tiefgarage soll das Areal schön hergerichtet werden und auch der Eingangsbereich des Parks soll einladend gestaltet werden, etwa mit einem Lokal für ein Restaurant. Der bestehende Park an der Stelle wird teilweise verändert. Er soll etwas größer werden und das Gelände soll begradigt werden. Die großen Bäume können jedoch nicht erhalten werden und müssen durch kleinere ersetzt werden. Dies, damit es mit der Statik des Parkhauses vereinbar ist. Mittelpunkt des Parks soll ein Spielplatz im Naturstil sein. Die Wege werden mit Pollerbelichtung
erhellt und nicht mit Hochlichtern. Der Park wird die Gemeinde Schifflingen 1,1 Millionen Euro kosten. Der Vorentwurf des Projekts wurde einstimmig vom Rat angenommen.
Änderung des PAG. Der Gemeinderat wollte die Gebiete Am Geeschtefeld und An der Burwiss als Wohnreservegebiete (Zone d’aménagement différé) ausweisen lassen. Dies, damit dort vorübergehend jede Bebauung und Gestaltung untersagt wäre. Das Ministerium hat jedoch abgelehnt. Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) bedauerte diese Entscheidung. Mit der Umänderung des Bebauungsplans sollten Spekulationen und das Wachstum gebremst werden. Die Gemeinde habe ihre Rolle beim Wohnungsbau erfüllt. Andere sollen nun nachziehen.
Covid-19 und Gutscheine. Die Räte entschieden, dass kein Essen am Ende des Jahres stattfinden soll und eventuell auch die Seniorenfeier abgesagt werde. Im Gegenzug sollen die Teilnehmer Geschenkgutscheine erhalten. Diese können in den lokalen Geschäften ausgegeben werden. So werden diese unterstützt. Dafür werden 150 000 bis 200 000 Euro bereitgestellt. Rat Carlo Feiereisen (LSAP) gab jedoch zu bedenken, dass dadurch einige Geschäfte bevorteilt sein können und reicht zu dem Thema eine Motion ein.
Vereinszuschüsse. Einstimmig wurden aufgrund der Corona-krise höhere Zuschüsse für die Vereine entschieden. Vereine müssen diese anfragen. Eine Gesamtsumme von 171 000 Euro ist vorgesehen. Im kommenden Jahr werden dann möglicherweise weniger Zuschüsse ausbezahlt.
Schwimmbad. Die Wiedereröffnung des lokalen Schwimmbads ist für kommenden Dienstag geplant.