Ausgebadet
Gemeinde Ulflingen verzichtet im Corona-sommer 2020 auf Öffnung des örtlichen Freibads
Ulflingen. Die Würfel sind gefallen: Nachdem man die Entscheidung zuletzt noch etwas hinausgezögert hatte, hat der Gemeinderat Ulflingen nun in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, auf den Verstand statt auf das Herz zu hören und das lokale Freibad in dieser Saison nicht mehr zu öffnen.
Die nicht unbeträchtliche Vorlaufzeit, die eine Inbetriebnahme voraussetze und der Aufwand zur Einhaltung der mit vielen Unwägbarkeiten behafteten Coronabeschränkungen stünden letztlich in keinen Verhältnis zu den paar Sommerwochen, von denen man anschließend noch profitieren könne, so Bürgermeister Edy Mertens (Ëlwenter Biergerlëst/ëbl). Eine Meinung, der sich auch die übrigen Räte anschlossen.
Campingplatz rüstet sich
für Wiedereröffnung
Geöffnet werden soll nach dem vorläufigen Abschluss der laufenden Infrastrukturarbeiten vor Ort ab dem 1. Juli aber der Ulflinger Campingplatz – auch wenn aufgrund der sanitären Vorgaben dort ebenfalls nur ein beschränkter Gästeempfang möglich sein wird, wie Rat Carlo Schroeder (ËBL) erklärte. Wie der Betrieb in der Praxis funktionieren soll, müsse nun schnellstmöglich geklärt werden.
Um angesichts des geschlossenen Freibads zumindest etwas Badespaß im Sommer bereitzuhalten, werde man aber prüfen, unter welchen Bedingungen man das überdeckte Schwimmbad für Besucher öffnen könne.
Pop-up-radstrecken. Auf wenig Begeisterung stießen am Ratstisch derweil die Pläne von Mobilitätsminister François Bausch, die Landstraße (CR 336) zwischen Wilwerdingen und Weiswampach im Sommer als eine von 16 Pop-upradstrecken während vier Wochen zu sperren und – außer für
Busse, Anwohner und Landwirte – dem Fahrradverkehr vorzubehalten. Dies, bei Zustimmung der betroffenen Gemeinden (das LW berichtete).
Die Csv-fraktion warnte vor einem womöglich gefährlichen Experiment, sei die ohnehin teils unübersichtliche Strecke doch von einem hohen Landwirtschafts- und Forstverkehr geprägt. Bedenken, die auch der Schöffenrat teile, so Bürgermeister Edy Mertens, der denn auch erklärte, den staatlichen Antrag abzulehnen, wenn man denn gefragt werde (siehe auch Seite 27). Bisher wisse man von dem Vorhaben nämlich nur aus der Presse.
Zudem gebe es für die Schaffung einer definitiven und sicheren Radwegeverbindung zwischen Wilwerdingen und Weiswampach längst wunderbare Vorschläge, die aber von Behördenseite mit dem Verweis auf Naturschutzvorgaben als unverwirklichbar eingestuft würden, wie im Anschluss etwa Schöffe Norbert Breuskin und Rat Carlo Schroeder (beide ËBL) anmerkten.
Restantenetat. Zu Beginn der Sitzung hatte Einnehmerin Katja Griffiths den Räten den Restantenetat vorgelegt. Demnach blieben zuletzt noch insgesamt 145 936 Euro bei säumigen Schuldnern einzutreiben. Für 6 783 Euro, die als uneintreibbar gelten, wurde einhellig Entlastung gewährt.
Schulorganisation. Einstimmig bewilligt wurde aber auch die von Mitarbeiterin Nadine Eicher vorgestellte provisorische Schulorganisation, der zufolge ab Herbst insgesamt 331 Kinder in Ulflingen die Schulbank drücken sollen, davon zwölf in der Früherziehung und 78 in der Vorschule sowie 241 in den drei Zyklen der Grundschule.
Gemeindewappen. In Absprache mit der nationalen Heraldikkommission wurde zuletzt aber auch das Gemeindewappen zur digitalen Nutzung neu aufgebessert und in originalgetreuer Form verankert. Mit der Zeit seien nämlich auch so manche Abwandlungen entstanden und in Umlauf gekommen, wie Schöffe Guy Henckes (ËBL) erklärte. Das Original soll künftig nun aber das einzige sein, das offiziell genutzt werden soll.
Daneben lasse man unter Einbeziehung des Wappens aber auch ein neues, moderneres Gemeindelogo erarbeiten, das zu gegebenem Zeitpunkt dann auch auf den Ratstisch kommen werde.
Vue hebdomadaire sur les arts et les idées
Donnerstag, den 11. Juni 2020