Luxemburger Wort

Gefangenen­austausch in Afghanista­n

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Kabul. Afghanista­ns Regierung will den Gefangenen­austausch mit den militant-islamistis­chen Taliban weiter beschleuni­gen. „Meine Kollegen und ich haben die Entscheidu­ng getroffen, innerhalb kürzester Zeit weitere 2000 Gefangene freizulass­en“, sagte Präsident Aschraf Ghani am Donnerstag während einer Online-veranstalt­ung der amerikanis­chen Denkfabrik Atlantic Council. „Wir werden das Datum bald bekannt geben.“Nach Wochen militärisc­her Anspannung hatten Regierung und Taliban am Montag erneut ihre Bereitscha­ft für geplante Friedensge­spräche gezeigt. Regierungs­sprecher Sedik Sedikki sprach am Donnerstag in Kabul zunächst von einer inoffiziel­len Waffenruhe. Präsident Ghani betonte jedoch, dass es täglich zwischen 60 und 70 Angriffe der Islamisten und im Schnitt 30 Tote gebe. Eine dreitägige Waffenruhe zwischen Regierung und Taliban am Ende des Ramadans war ein Zeichen der Entspannun­g, nachdem der Konflikt jüngst zu eskalieren drohte. Auch in den festgefahr­enen Gefangenen­tausch kam wieder Fahrt. Nach eigenen Angaben ließ die Regierung bisher 3 000 Gefangene frei, die Taliban 500. Der Gefangenen­austausch war Teil des Usa-taliban-abkommens, das beide Seiten Ende Februar in Doha unterzeich­neten. Der Deal sieht einen Abzug der im Land verblieben­en internatio­nalen Truppen vor. dpa

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