Gutscheine zum Nationalfeiertag
Gemeinde Niederanven verteilt Bons im Wert von je 20 Euro an alle Bürger
Niederanven. Dem Schöffenrat der Gemeinde Niederanven ist es wichtig, dass auch in Zeiten von Corona eine Möglichkeit zum gemeinsamen Feiern des Nationalfeiertags besteht – auch wenn die traditionelle Feststunde mit der Bevölkerung dieses Jahr nicht stattfinden darf. In der jüngsten Ratssitzung machte Bürgermeister Raymond Weydert (CSV) den Vorschlag, einen würdigen Ersatz zu den Feierlichkeiten zu finden und diesen alsdann mit einer Geste der Solidarität zu verbinden.
Daher wird jeder der 6 400 Einwohner noch vor dem Feiertag einen Gutschein im Wert von 20 Euro erhalten, der zum Einkaufen in jedem Geschäft auf Gemeindegebiet genutzt werden kann, vorwiegend um den ortsansässigen Handel, der große Einbußen während des Lockdown verkraften musste, zu unterstützen. Laut Schöffe Fréd Ternes (CSV) sind die kommunalen 20-Euro-bons auf Spezialpapier gedruckt und mit einer Referenznummer und einem Wasserzeichen versehen. Die Räte hießen den entsprechenden Spezialkredit von 135 000 Euro gut.
Solidarisch mit den Vereinen. Ebenfalls einstimmig wurde beschlossen, den lokalen Vereinen substanziell unter die Arme zu greifen und die jährlichen Zuschüsse um 25 Prozent zu erhöhen. Die Zuwendungen erreichen daher einen Aufwand von 241 154 Euro, der Zusatzkredit von 34 379 Euro musste gestimmt werden.
Rat Régis Thill (LSAP), Präsident der Finanzkommission, verwies auf das zur Berechnung genutzte Punktesystem, das im Jahr 2020 wegen der zahlreichen Ausfälle
von Aktivitäten und Generalversammlungen neu definiert werden muss.
Schöffe Jean Schiltz (LSAP) sprach die Wiedereröffnung der Sporthallen und des Fußballkunstplatzes an, wo unter strengen Bedingungen trainiert werden darf. Die sanitären Anlagen bleiben geschlossen.
Gemeindefinanzen. Laut staatlichen Informationen hat das Virus negative Konsequenzen auf den vorgesehenen Gemeindeanteil der Dotation de l'etat sowie auf die Gewerbesteuer. Raymond Weydert sprach von einem Minus von 4,6 Millionen Euro, versicherte aber, dass diese Einbußen im kommunalen Haushalt 2020 als „noch verkraftbar“eingestuft werden können. Dadurch wird der vorgesehene Jahresbonus am Ende auf nur ein kleines Plus schrumpfen.
Rentrée. Der erste Schultag nach mehrwöchiger Corona-pause ist ohne nennenswerte Probleme in der Schule sowie in der Maison relais abgelaufen. Alle hätten sich hervorragend an die neuen Hygieneregeln gehalten, hieß es. Unterstrichen wurde der engagierte Einsatz von Schulpräsident Mike Schmit und das exzellente Teamwork aller Schulakteure.
Atommüll. Im Zuge einer grenzübergreifenden öffentlichen Befragungsprozedur der belgischen Ondraf-behörde unterstrichen die Räte ihre Bedenken gegen die geplanten unterirdischen Atommülllager, die ein sehr hohes Risiko für die Luxemburger Wasserversorgung darstellen. Eine Resolution wurde einstimmig gutgeheißen, die nun kurzfristig über das Umweltministerium an die belgischen Autoritäten weitergeleitet werden wird.