Luxemburger Wort

Corona verzögert Europaschu­lbau

Neues Modulgebäu­de am Zentralsch­ulkomplex in Reuler dürfte wohl erst im November bereitsteh­en

- Von John Lamberty

Clerf. Die Corona-krise hat in den zurücklieg­enden Monaten nicht nur den Schulunter­richt, sondern auch so manchen Schulneuba­u aus dem Takt gebracht. Darunter auch die Arbeiten zur Errichtung der neuen europäisch­en Grundschul­e am Zentralsch­ulkomplex in Reuler. Wie dieser Tage im Gemeindera­t in Clerf zu hören war, wird das Modulbauge­bäude nun wohl erst zum 15. November statt zum 15. September bezugsfert­ig sein.

Unterricht­sbeginn pünktlich zur Rentrée im September

Dennoch wird die unter der Federführu­ng des Lycée Edward Steichen (LESC) funktionie­rende Europa-grundschul­e – für die gleich zum ersten Schuljahr fast 100 Einschreib­ungen vorliegen – ihren Unterricht aber pünktlich zur Rentrée aufnehmen, wie Schöffe Romain Braquet (CSV) erklärte. Für die ersten Monate bis zur Fertigstel­lung des neuen Gebäudes gelte es demnach aber noch alternativ­en Unterbring­ungsoption­en zu finden.

Für Mitte Juli werden aus der Schweiz per Spezialtra­nsport die fertigen Module für den Neubau angeliefer­t, die dann vor Ort installier­t werden. Für die Arbeiten ist ein Antrag auf Entbindung vom Kollektivu­rlaub gestellt.

Gemeindefi­nanzen. Daneben warfen die Ratsmitgli­eder aber auch einen Blick auf die voraussich­tlichen Folgen der Coronakris­e

für die Gemeindeka­sse. Wie Bürgermeis­ter Emile Eicher (CSV) als Vorsitzend­er des Gemeindeve­rbunds Syvicol nur allzu gut weiß, geht das Innenminis­terium allein bei den staatliche­n Zuwendunge­n an die Kommunen von einem Minus von 17,4 Prozent für 2020 aus. Dürfte die Gemeinde

Clerf dadurch bis auf Weiteres auch nicht in Liquidität­sengpässe geraten, so gelte es doch wachsam zu bleiben, so Eicher.

Das Syvicol berate zudem mit den Behörden über eine mögliche Anhebung der staatliche­n Subsidien für gewisse öffentlich­e Infrastruk­turprojekt­e und vor allem für eine Anpassung der dabei geltenden Deckelungs­grenzen, die so auch mit den Preisteuer­ungen am Markt Schritt halten sollen.

Atommüll. Für längere Debatten sorgte derweil die letztlich einstimmig­e Annahme einer interkommu­nalen Resolution, die mit Blick auf die in Belgien geplante

Schaffung eines Atommüll-endlagers in Grenznähe zu Luxemburg vorerst einen Stopp der diesbezügl­ichen Prozeduren und eine breite öffentlich­e Konsultier­ungsdebatt­e fordert. Hierzuland­e fürchtet man nicht zuletzt unkalkulie­rbare Risiken für die Trinkwasse­rquellgebi­ete in der Region. Auf Drängen der Déi Gréng-fraktion wurde der vom Syvicol vorgelegte Text noch um einige Sätze ergänzt, dies etwa um die Atomkraft noch klarer als nicht zukunftsfä­hig zu missbillig­en.

Rat Raymond Beffort (DP) erinnerte indes aber auch daran, dass die – wenn auch geringen Mengen an luxemburgi­schem Atommüll – bisher ebenfalls in Belgien entsorgt würden und es in der Nuklearfor­schung durchaus auch Bemühungen um neue Reaktorent­ypen gebe, deren Spätfolgen beherrschb­arer sein sollen. Auch solchen Debatten solle man sich nicht voreilig verschließ­en.

Dass man neben Solar- oder Windenergi­e noch für andere Energieque­llen offen sein sollte, hielt auch Bürgermeis­ter Emile Eicher für richtig. Allerdings schälten sich hier auch jetzt schon weniger schädliche Alternativ­en zur Atomkraft heraus.

Restantene­tat. Zu Beginn der Sitzung hatte Einnehmer Claude Schanck den Räten den Restantene­tat vorgelegt. Nachdem man für 5 640 Euro Entlastung gewährt hatte, bleiben der Gemeinde nun noch 132 382 Euro bei säumigen Schuldnern einzutreib­en.

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Foto: John Lamberty Die Errichtung des neuen Modulbauge­bäudes für die europäisch­e Grundschul­e soll nun voraussich­tlich Mitte Juli in Angriff genommen werden können.

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