Rechenspiele
In der Bundesliga stehen Entscheidungen bevor, Spanien und Italien starten wieder
Der achte Meistertitel in Folge ist greifbar. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, sollte sich Bayern München in den verbleibenden vier Bundesligaspielen noch vom Thron stoßen lassen. Bereits am kommenden Wochenende könnten die Bayern ihren insgesamt 30. Bundesligatitel unter Dach und Fach bringen. Dies setzt allerdings einen Heimsieg gegen Mönchengladbach voraus, während Verfolger Dortmund gleichzeitig in Düsseldorf leer ausgehen müsste.
Die Gladbacher sind sich der Schwere ihrer Aufgabe durchaus bewusst, möchten sich jedoch keineswegs schon im Vorfeld geschlagen geben. „Dass das brutal schwer wird, wissen wir“, macht sich Kapitän Lars Stindl nichts vor. „Aber wir haben vergangene Saison in München gewonnen und auch das Hinspiel mit einer extrem emotionalen Schlussphase gedreht und am Ende mit 2:1 gewonnen. Unmöglich ist es also nicht“, gibt sich der 31-Jährige kämpferisch und fügt hinzu: „Wenn du so eine gute Saison spielst wie wir bisher, willst du am Ende den maximalen Erfolg. Das bedeutet den Einzug in die Champions League.“
Mit dem Rücken zur Wand
Dieses Ziel hat auch Dortmund fest im Visier. Sollte der BVB in Düsseldorf drei Punkte holen und gleichzeitig entweder Mönchengladbach in München oder Leverkusen beim seit 13 Spielen sieglosen FC Schalke 04 leer ausgehen, wäre den Schwarz-gelben die erneute Teilnahme an der europäischen Königsklasse nicht mehr zu nehmen.
Am Tabellenende geht es für die beiden Luxemburger Nationalspieler Leandro Barreiro und Laurent
Wenn du so eine gute Saison spielst, willst du am Ende den maximalen Erfolg.
Lars Stindl
Jans ans Eingemachte. Letzterer hat mit Schlusslicht Paderborn wohl nur noch rechnerische Chancen auf den Klassenerhalt. Eine Heimniederlage gegen den Tabellennachbarn aus Bremen könnte bereits vorzeitig den sofortigen Wiederabstieg der Paderborner besiegeln, sofern dem Drittletzten Düsseldorf gegen Dortmund eine Sensation gelingt.
Für Barreiro und Mainz war der jüngste Sieg in Frankfurt wie ein Befreiungsschlag. Diesen Schwung möchten die Mainzer nun in das Duell mit dem ebenfalls noch nicht geretteten Konkurrenten Augsburg mitnehmen.
In einem gefährlichen Sinkflug befindet sich seit Wochen Union Berlin. Der Liganeuling wartet seit sieben Partien auf einen Sieg, holte in diesem Zeitraum nur drei Punkte und hat nur noch vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. „Wir haben es in der eigenen Hand, da wir noch gegen direkte Konkurrenten spielen. Wenn du gegen die nicht gewinnst, hast du es auch nicht verdient, in der Liga zu bleiben“, sagt Union-stürmer Robert Andrich. Den Anfang möchten die Berliner bei Mitaufsteiger Köln machen, der sich mit einem Sieg aller Abstiegssorgen entledigen kann.
Zum Restart in Spanien nimmt der FC Barcelona mit einem Zweipunkte-vorsprung
auf seinen Erzrivalen Real Madrid die verbleibenden elf Meisterschaftspartien in Angriff. Nicht zuletzt dank der guten Ergebnisse in den beiden direkten Vergleichen mit Barça (0:0 und 2:0) dürfen sich die Königlichen aber noch Hoffnungen machen, den 34. Meistertitel in die Hauptstadt zu holen. Während die Katalanen morgen Abend beim Drittletzten Mallorca vorlegen können, ist auch Real im Auswärtsspiel gegen Eibar klar favorisiert. Den Einstand gaben der FC Sevilla und Betis im Stadtderby bereits gestern am späten Abend (nach Redaktionsschluss).
Pokalfieber im Halbfinale
Derweil stehen in Italien die Halbfinalrückspiele der Coppa Italia auf dem Programm. Gute Aussichten auf den Finaleinzug hat Neapel nach dem 1:0-Hinspielsieg bei Inter Mailand. Vor eigenem Publikum möchte das Team von Trainer Gennaro Gattuso den Finaleinzug zum zehnten Mal in der Vereinsgeschichte perfekt machen. Dort könnte der Gegner Juventus Turin heißen, das sich mit einem 1:1 beim AC Mailand eine gute Ausgangsposition für das heutige Rückspiel geschaffen hat.