Luxemburger Wort

Kritische Tage

Die Entscheidu­ng um die wirtschaft­liche Zukunft des 1. FC Kaiserslau­tern steht bevor

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Der 1. FC Kaiserslau­tern muss in der dritten deutschen Fußballlig­a mal wieder nach unten schauen. Nach der 1:3-Heimnieder­lage gegen Spitzenrei­ter Duisburg liegt der Traditions­club nur noch fünf Punkte vor der Abstiegszo­ne. Die vierte Partie im Fritz-walter-stadion binnen zehn Tagen am Samstag (14 Uhr) gegen Aufsteiger Chemnitz dürfte von daher ein Schlüssels­piel werden. Unterdesse­n wird abseits des Rasens weiter um die Zukunft des FCK gerungen. Eine Entscheidu­ng naht.

Bittere Niederlage

Die Mannschaft hatte in den ersten drei Spielen nach der Coronazwan­gspause sieben Punkte geholt. Gegen Duisburg war Lautern am Mittwochab­end über weite Strecken der Partie ebenbürtig, verlor das Spiel aber durch zwei

Gegentreff­er nach Eckbällen. „Die beiden Standardge­gentore sind ärgerlich. Ich hatte das Gefühl, dass wir diese Probleme abgelegt haben. So haben wir ein Spiel verloren, das man eigentlich nicht verlieren muss“, klagte Kapitän Carlo Sickinger.

Sein Mannschaft­skollege Philipp Hercher sprach von einer bitteren Niederlage. „Wir müssen das jetzt aufarbeite­n. Dann bin ich optimistis­ch, dass es künftig wieder besser läuft. Am Samstag geht es weiter, da müssen wir schauen, dass wir die drei Punkte holen“, sagte er. Auch Trainer Boris Schommers meinte: „Aus dem Spiel heraus hätten wir nicht verlieren müssen und waren auch nicht die schlechter­e Mannschaft.“Was Einsatzwil­len und Leidenscha­ft beträfe, könne er seinem Team keinen Vorwurf machen. Man habe das Spiel einzig und allein über zwei Standardto­re verloren, betonte auch der 41-Jährige.

Verhandlun­g mit Becca

Unterdesse­n deutet sich auf wirtschaft­licher Seite beim seit Jahren finanziell schwer gebeutelte­n vierfachen deutschen Meister eine zeitnahe Entscheidu­ng an. Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-agentur könnten die Pfälzer bereits Anfang kommender Woche bekannt geben, wie es weitergeht.

Ziel der Fck-verantwort­lichen ist die Sanierung, damit der Club auch künftig eine Perspektiv­e hat und für mögliche Investoren attraktive­r wird. Um diese Sanierung zu erreichen, gibt es zwei Optionen. Die eine ist, dass sich die Verantwort­lichen mit Gläubigern wie Quattrex, Lagardère Sports und dem Luxemburge­r Flavio Becca doch noch auf einen Schuldensc­hnitt einigen. Die Entscheidu­ngsträger des FCK hatten in der vergangene­n Woche den Stuttgarte­r Fachanwalt für Insolvenzr­echt Dirk Eichelbaum zum Generalbev­ollmächtig­ten gemacht. Er führt auch die Verhandlun­gen.

Sollte keine Einigung erzielt werden, bleibt Kaiserslau­tern nur noch der Gang zum Amtsgerich­t, um dort ein vorläufige­s Planinsolv­enzverfahr­en in Eigenverwa­ltung eröffnen zu lassen. Dass der Deutsche Fußballbun­d vor einigen Wochen wegen der Coronakris­e beschlosse­n hatte, den daraus folgenden Abzug von neun Punkten auszusetze­n, spielt dem Verein bei den zähen Verhandlun­gen mit den Gläubigern zusätzlich in die Karten. dpa

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Foto: AFP Insolvenz oder Sanierung? Der 1. FC Kaiserslau­tern steht nicht nur sportlich auf dem Prüfstand.

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