Luxemburger Wort

Gratwander­ung ins Ungewisse

Gemeinde Park Hosingen blickt trotz beruhigend­er Finanzlage mit Argusaugen auf die Folgen der Corona-krise

- Von John Lamberty

Hosingen. Kaum waren am Vorabend die neuen Lockerunge­n der Regierung mit Blick auf die Corona-pandemie bekannt geworden, da wurde am Donnerstag­morgen im Gemeindera­t Hosingen auch schon die Umsetzung verkündet. Ab sofort sind also die Spielplätz­e der Gemeinde wieder geöffnet.

Während die Wiederinbe­triebnahme des Schwimmbad­s Aquanat'our samt Fitnesszen­trum im Houser Park bereits wenige Tage zuvor erfolgt war, muss der Wellnessbe­reich dagegen auch weiterhin geschlosse­n bleiben. Als kleines Trostpflas­ter mag dafür aber die Aussicht auf manch neue Attraktion im Fitness- und Saunatrakt erscheinen, die den Besuchern ab Oktober vor Ort winkt. Bestenfall­s erfreuten sich diese ebenso großer Beliebthei­t wie der neue Outdoor-fitness im Park.

Gemeindefi­nanzen. Der ebenfalls geäußerten Zufriedenh­eit über den gelungenen Neustart des Grundschul­unterricht­s und der jüngsten Schutzmask­enverteilu­ng stand im Anschluss aber der schon deutlich sorgenvoll­ere Blick auf die Folgen der Corona-krise für die Gemeindefi­nanzen gegenüber. Laut Schätzunge­n des Innenminis­teriums muss sich die Gemeinde aufgrund der Ausfälle bei den staatliche­n Zuwendunge­n und den Gewerbeste­ueranteile­n allein 2020 auf Mindereinn­ahmen von fast 2,4 Millionen Euro einstellen.

Eine Lage, die man aufgrund der stabilen kommunalen Finanzlage vermutlich ohne Liquidität­sengpässe werde schultern können, wie Bürgermeis­ter Romain Wester hoffte – auch wenn man für die Infrastruk­turarbeite­n zur Erschließu­ng der Wohnsiedlu­ng „Ro'debour 2“in Hoscheid-dickt eine Vorfinanzi­erungslini­e über zwei Millionen Euro eröffne,

Gelder, die später über den Verkauf der Baulose wieder in die Gemeindeka­sse zurückflie­ßen.

Auf jeden Fall gelte es aber, wachsam zu bleiben, um nicht in den Folgejahre­n in Schwierigk­eiten zu geraten, so Wester. Stehe man von den Schulkapaz­itäten bis zu den Sport- und Gemeindein­frastruktu­ren mittlerwei­le auch gut da, so blieben in den kommenden drei Jahren doch immerhin noch rund 22 Millionen Euro in die Modernisie­rung der Kläranlage­n und Kollektore­nnetze zu stecken. Von der Regierung erwarte er denn auch deutliche Stützungss­ignale, damit die Gemeinden der Aufforderu­ng zu einer antizyklis­chen Investitio­nspolitik in der Krise auch nachkommen könnten, so der Bürgermeis­ter.

Restantene­tat. Einhellig bewilligt wurde daneben auch der von Einnehmeri­n Malou Berger vorgelegte Restantene­tat, dem zufolge zuletzt noch 40 228 Euro bei säumigen Schuldnern einzutreib­en blieben. Für 1 227 Euro, die als nicht mehr eintreibba­r gelten, wurde indes Entlastung gewährt.

Denkmalsch­utz. Positiv bewerteten die Räte zudem die vom Kulturmini­sterium beantragte Einstufung des Hofs Dirkes in Rodershaus­en als national schützensw­ertes Bauerbe. Das Gehöft soll zu den ältesten Häusern überhaupt in der Gemeinde zählen.

Atommüll. Des Weiteren schloss sich der Gemeindera­t einer vom Syvicol vorgelegte­n Resolution an, die mit Blick auf die in Belgien geplante Schaffung eines Atommüll-endlagers in Grenznähe zu Luxemburg vorerst einen Stopp der Prozeduren und eine breite öffentlich­e Konsultier­ungsdebatt­e fordert.

 ?? Foto: J. Lamberty ?? Im neuen Rathauskom­plex in Hosingen laufen mittlerwei­le die letzten, noch ausstehend­en Abschlussa­rbeiten. Nach der coronabedi­ngten Schließung sind alle Büros nun auch wieder wie gewohnt besetzt.
Foto: J. Lamberty Im neuen Rathauskom­plex in Hosingen laufen mittlerwei­le die letzten, noch ausstehend­en Abschlussa­rbeiten. Nach der coronabedi­ngten Schließung sind alle Büros nun auch wieder wie gewohnt besetzt.

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