EU: Debatte um Rassismus bei Polizei
Brüssel. Eu-parlamentspräsident David Sassoli hat von der belgischen Regierung Konsequenzen nach einem Vorfall zwischen einer schwarzen Abgeordneten aus Deutschland und Polizisten in Brüssel gefordert. In einem Brief an Belgiens Premierministerin Sophie Wilmès verurteilte Sassoli Polizeigewalt und forderte „umgehende und notwendige“Maßnahmen. Die Eu-politikerin Pierrette Herzberger-fofana wirft den Polizisten einen rassistischen Übergriff vor. Sie spricht in ihrer Anzeige von vorsätzlichen Verletzungen, erniedrigender Behandlung, Autoritätsmissbrauch und Rassismus. Die Grünen-politikerin Herzberger-fofana sagte, sie habe sie beim Verlassen des Nordbahnhofs in Brüssel am Dienstagmittag neun Polizisten gesehen, die zwei schwarze Männer belästigt hätten. Als sie die Szene mit ihrem Handy fotografiert habe, seien vier Polizisten auf sie zugegangen und hätten ihr das Telefon aus der Hand genommen. Dann sei sie mit gespreizten Beinen an die Wand gepresst und durchsucht worden. Dass sie Eu-abgeordnete sei, habe ihr die Polizei trotz ihres Ausweises nicht geglaubt.
Betroffen reagierte gestern die Dp-europaabgeordnete Monica Semedo. „Es ist nicht in Wörter zu fassen“, was ihrer Kollegin und Nachbarin geschehen sei, schrieb Semedo auf Facebook. „Das ist aber leider die Realität. Wir müssen gegen strukturellen Rassismus vorgehen.“dpa/mer