Hallenbäder gesucht
Gemeinderat der Stadt Luxemburg billigt Schulorganisation – Schwimmunterricht bleibt eine Herausforderung
Luxemburg. Aller guten Dinge sind drei. Gestern antwortete Schulschöffin Colette Mart (DP) auf all die Fragen, welche die hauptstädtischen Gemeinderäte in den beiden vorherigen Sitzungen auf dem Knuedler gestellt hatten (siehe LW von Samstag und Dienstag). Dabei sorgte das Thema Schulorganisation für längere Diskussionen, denn die Räte hatten viele Fragen zum kommenden Schuljahr.
Das Hauptaugenmerk lag auf dem Mangel an Sportinfrastrukturen. Wie einige Ratsmitglieder anmerkten, fehle es hauptsächlich an Schwimmbädern. Für die zuständige Schöffin ein altbekanntes Problem. „Wir bauen stetig an neuen Infrastrukturen. Aktuell befindet sich ein Hallenbad in Cents im Bau. Wenn dieses abgeschlossen ist, gibt uns das etwas Luft“, so Mart.
Weitere Bäder seien in Planung. Für das Viertel Dommeldingen bestehen bereits die Pläne, im Stadtteil Cessingen sei ein Grundstück gefunden, in Kirchberg werde zurzeit eines gesucht. Nur in Hamm gestalte es sich schwieriger: „Der Bau der Verbindungsstraße verzögert sich, da dort die Anrainer mit der derzeitigen Lösung der Straßenführung nicht zufrieden sind“, fügte Schöffin Simone Beissel (DP) hinzu. Danach könne man dort mit den Arbeiten beginnen.
Der Mangel an Bädern zeige sich ebenfalls an den Zahlen: 40 Prozent der Grundschüler können nicht schwimmen. Für die Schöffen sei dies auch darauf zurückzuführen, weil die Klassenlehrer die Schwimmkurse leiten sollen. „Es gibt weniger Bademeister. Und nur wenige Lehrer melden sich für die Weiterbildung zum Schwimmunterricht“, so Beissel. Diese sei zu unattraktiv. Dramatisch sei es bei der Lasep. Das Gremium der Sportvereinigungen in der Grundschule könne aus Personalmangel weniger Sport neben der Schule anbieten als vorher.
Weitere Fragen an die Schöffin drehten sich um das Thema Bëschspillschoul. Da im Oktober vergangenen Jahres die erste Einrichtung dieser Art in der Hauptstadt ihre Türen öffnete (das LW berichtete), fragte Rat Paul Galles (CSV), ob andere in Planung sind.
Mart verneinte. Die Gemeinde sei zwar für eine zweite Bëschspillschoul offen, jedoch fehle es derzeit an Personal, welches die Sonderausbildung beginnen möchte.
Sommer ohne Aktioun Bambësch
Dieses Jahr wird keine Aktioun Bambësch stattfinden, bestätigte Mart. Allerdings sei eine Alternative geplant. So können sich die Kinder für diesen Sommer bei den Tagesbetreuungen einschreiben. Diese würden, in Zusammenarbeit mit dem Centre d’animation pédagogique et de loisirs (Capel), eine Ferienaktivität ausarbeiten. Die Schulschöffin hob aber die Bedeutung der Aktioun Bambësch hervor. Diese Tradition soll zukünftig wieder stattfinden. Auch die Regelung der finanziellen Situation der Tagesbetreuungen waren Thema. Rat Guy Foetz (Déi Lénk) bemängelte, dass diese kein eigenes Budget zur Verfügung hätten. Laut Mart würden die Foyers mit Coupons ausgestattet werden, um Material sowie Aktivitäten zu bezahlen. Sollte aber ein Foyer ein Fest veranstalten, würden die Einnahmen automatisch zurück an die Stadt fallen. Bei einer Zusammenarbeit mit einer Vereinigung würde das Geld aber dem Verein und damit auch den Kindern zugutekommen.
Ein weiterer Punkt war die Frage über die Zukunft der ausgemusterten Schulcomputer. Laut
Mart würden diese an Vereine ohne Gewinnzweck oder Stiftungen verteilt werden, sollten diese eine Anfrage an die Gemeinde stellen. Am Ende stimmten die Gemeinderäte mehrheitlich für die Schulorganisation 2020/2021.
Ab Juli nur Ab-klassen
Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) kam ebenfalls auf die weiteren Lockerungen im Schulwesen zu sprechen. Das Klassensplitting im Fondamental soll ab dem 29. Juni aufgehoben werden. Damit die Organisation jedoch reibungslos klappt, werden die Eltern gebeten, ihre Kinder gegebenenfalls anzumelden. „Anfang nächster Woche erhalten die Familien einen Brief von uns“, erklärte die Bürgermeisterin weiter.