Esch investiert in eine Blase
Stadtrat bestätigt Herberge-projekt für Minett Trail
Esch/alzette. Für das Kulturjahr 2022 wird Esch über eine Wanderherberge mit Platz für bis zu sechs Personen verfügen, die zum Teil aus einer Blase bestehen wird, erklärte gestern Schöffe Martin Kox (Déi Gréng) in der Gemeinderatssitzung. Diese Herberge wird Teil des Minett Trail sein. Dabei handelt es sich um einen Wanderweg, der die elf Prosud-gemeinden, die alle beim Kulturjahr mitmachen, verbinden wird. In jeder Gemeinde soll eine originelle Schlafunterkunft entstehen.
In einem Architekturwettbewerb wurden die Siegerprojekte auserkoren. Das Resultat für Esch wurde gestern einstimmig vom Gemeinderat bestätigt. Das Projekt sei „ganz innovativ“, so Martin Kox. Er beschrieb es als ein „Gîte pop-up“.
Entworfen wurde es von den beiden Architekturbüros 2001 und Njoy. Während im Erdgeschoss Küche und Sanitäranlagen vorgesehen sind, werden sich darüber, in einer aufblasbaren Blase, die Schlafplätze sowie ein kleiner Aufenthaltsraum befinden. Der Kostenpunkt wurde nicht genannt.
Die Initiative des Minett Trail wird vom Ordre des architectes et des ingenieurs-conseils (OAI) und dem Gemeindesyndikat Prosud vorangetrieben.
Leerstehender Wohnraum. Der Escher Gemeinderat hat seine Traditionen. Jedes Mal, wenn über die Abschlusskonten für ein vergangenes Jahr abgestimmt werden muss, kommt auch die Diskussion über die Gebühr auf leerstehenden Wohnraum wieder auf. Diese wurde 2012 eingeführt, allerdings fand sie bisher nie Anwendung.
Jedes Jahr müsse sich die Stadt deswegen eine neue Antwort für das Innenministerium einfallen lassen, kritisierte Marc Baum (Déi Lénk). Bürgermeister Georges Mischo (CSV) erklärte, dass das größte Problem darin bestehe, die Informationen über die Eigentümer zu bekommen. Dies aus Datenschutzgründen. Deshalb wolle die Gemeinde jetzt einen anderen Weg einschlagen und voraussichtlich dem Beispiel der Stadt Diekirch folgen. Deren Gemeinderat hatte im März eine 20-fache Erhöhung der Grundsteuer auf bebaubaren Parzellen beschlossen.
Der Escher Schöffenrat habe vor der Corona-pandemie darüber beraten. Diese Überlegungen will er wieder aufnehmen und den Gemeinderat zum gegebenen Zeitpunkt informieren, so Mischo.
Kulturkommission. Einstimmig angenommen wurden neue Kriterien für die Subsidienvergabe für Kulturvereine. Parallel dazu gab es einen Schlagabtausch über die neuen Missionen, die für die Kulturkommission festgelegt wurden. Laut dem ehemaligen Kulturschöffen Jean Tonnar (LSAP) entmachtete sie sich damit selbst. Das sahen die Mehrheit und Déi Lénk aber anders. Sodass die LSAP sich enthielt und Jean Tonnar dagegen stimmte.
Wohngemeinschaften. Über die aktuelle Polemik zu den Wohngemeinschaften (siehe LW von gestern) wurde nicht debattiert.