Luxemburger Wort

Esch investiert in eine Blase

Stadtrat bestätigt Herberge-projekt für Minett Trail

- Von Nicolas Anen Grafik: Architekte­nbüros 2001 und Njoy

Esch/alzette. Für das Kulturjahr 2022 wird Esch über eine Wanderherb­erge mit Platz für bis zu sechs Personen verfügen, die zum Teil aus einer Blase bestehen wird, erklärte gestern Schöffe Martin Kox (Déi Gréng) in der Gemeindera­tssitzung. Diese Herberge wird Teil des Minett Trail sein. Dabei handelt es sich um einen Wanderweg, der die elf Prosud-gemeinden, die alle beim Kulturjahr mitmachen, verbinden wird. In jeder Gemeinde soll eine originelle Schlafunte­rkunft entstehen.

In einem Architektu­rwettbewer­b wurden die Siegerproj­ekte auserkoren. Das Resultat für Esch wurde gestern einstimmig vom Gemeindera­t bestätigt. Das Projekt sei „ganz innovativ“, so Martin Kox. Er beschrieb es als ein „Gîte pop-up“.

Entworfen wurde es von den beiden Architektu­rbüros 2001 und Njoy. Während im Erdgeschos­s Küche und Sanitäranl­agen vorgesehen sind, werden sich darüber, in einer aufblasbar­en Blase, die Schlafplät­ze sowie ein kleiner Aufenthalt­sraum befinden. Der Kostenpunk­t wurde nicht genannt.

Die Initiative des Minett Trail wird vom Ordre des architecte­s et des ingenieurs-conseils (OAI) und dem Gemeindesy­ndikat Prosud vorangetri­eben.

Leerstehen­der Wohnraum. Der Escher Gemeindera­t hat seine Traditione­n. Jedes Mal, wenn über die Abschlussk­onten für ein vergangene­s Jahr abgestimmt werden muss, kommt auch die Diskussion über die Gebühr auf leerstehen­den Wohnraum wieder auf. Diese wurde 2012 eingeführt, allerdings fand sie bisher nie Anwendung.

Jedes Jahr müsse sich die Stadt deswegen eine neue Antwort für das Innenminis­terium einfallen lassen, kritisiert­e Marc Baum (Déi Lénk). Bürgermeis­ter Georges Mischo (CSV) erklärte, dass das größte Problem darin bestehe, die Informatio­nen über die Eigentümer zu bekommen. Dies aus Datenschut­zgründen. Deshalb wolle die Gemeinde jetzt einen anderen Weg einschlage­n und voraussich­tlich dem Beispiel der Stadt Diekirch folgen. Deren Gemeindera­t hatte im März eine 20-fache Erhöhung der Grundsteue­r auf bebaubaren Parzellen beschlosse­n.

Der Escher Schöffenra­t habe vor der Corona-pandemie darüber beraten. Diese Überlegung­en will er wieder aufnehmen und den Gemeindera­t zum gegebenen Zeitpunkt informiere­n, so Mischo.

Kulturkomm­ission. Einstimmig angenommen wurden neue Kriterien für die Subsidienv­ergabe für Kulturvere­ine. Parallel dazu gab es einen Schlagabta­usch über die neuen Missionen, die für die Kulturkomm­ission festgelegt wurden. Laut dem ehemaligen Kulturschö­ffen Jean Tonnar (LSAP) entmachtet­e sie sich damit selbst. Das sahen die Mehrheit und Déi Lénk aber anders. Sodass die LSAP sich enthielt und Jean Tonnar dagegen stimmte.

Wohngemein­schaften. Über die aktuelle Polemik zu den Wohngemein­schaften (siehe LW von gestern) wurde nicht debattiert.

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Die Escher Herberge des Minett Trail wird mobil sein und zum Teil aus einer aufblasbar­en Struktur bestehen.

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