Minister gibt Ball weiter
Bei Problem mit Leitplanke in Hëttermillen verweist François Bausch auf die Gemeinde
Hëttermillen. In Hëttermillen in der Gemeinde Stadtbredimus sorgt die bei der Erneuerung der N 10 und dem Bau des neuen Radweges installierte Leitplanke seit Längerem für Unmut bei den Senioren und Familien des Clos de la Moselle. Ein Bewohner, dessen Frau im Rollstuhl sitzt, hatte die Problematik Mitte Mai gegenüber die „Luxemburger Wort“zur Sprache gebracht. Er kritisierte vor allem, dass die Leitplanke durchgehend ist und somit über keine Öffnung verfügt, durch die die Anrainer auf den Radweg gelangen können.
Nachdem auch die Ost-abgeordnete Octavie Modert(csv) sich diesbezüglich in einer parlamentarischen Anfrage an Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) gerichtet hatte, liefert dieser nun Erklärungen zum Thema.
Größere Nachfrage für Radwege
Zuerst erinnert Bausch daran, dass die beidseitig auf der Fahrbahn angebrachten Spuren für Radfahrer durch einen neuen Radweg ersetzt wurden. Einige Abschnitte wurden bei der Verlegung des Abwasserkanals, der die Dörfer mit den Kläranlagen verbindet, erledigt. Durch die progressive Urbanisierung entlang der N 10 sei die Nachfrage für Radwege gestiegen.
Die Fahrradwege seien zur Seite der Mosel gebaut worden, weil es dort keine Straßenkreuzungen gibt und eine Trasse durchgehend gebaut werden konnte und somit eine höhere Verkehrssicherheit gewährleistet wurde. Außerdem sei beschlossen worden, eine Leitplanke im Grünstreifen zwischen der N 10 und dem Radfahrer zu installieren, so Bausch. Dann weist er darauf hin, dass seit einigen Jahren die Leitplankensysteme an die europäischen Normen angepasst werden müssen und jedes System nur von spezialisierten Unternehmen installiert werden darf. Seit Anfang der 2000er-jahre hätten sich die Regeln und Normen auf Eu-ebene geändert. So entsprächen die kurzen Unterbrechungen der Leitplanken für Fußgänger noch den alten Vorschriften und daher sollten sie durch größere Konstruktionen ersetzt werden, sofern dies möglich sei. Oder die Leitplanken sollten einfach durchgehend gestaltet werden, meint der Minister.
Was nun die Öffnungen in den Leitplanken auf dem Teilstück Remich-stadtbredimus anbelangt, damit Fußgänger vom Radweg auf den Parkstreifen am Fuße der Weinberge gelangen, so seien diese nach den alten Standards getätigt worden. Gemäß den heutigen Vorgaben könnten solche Öffnungen nach der Erneuerung dieses Abschnitts nicht mehr beibehalten werden.
Die N 10 zwischen Stadtbredimus und Hëttermillen mit der dort geltenden Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h sei jedoch nach den neuen Standards konzipiert worden, sodass Öffnungen in den Leitplanken weitestgehend vermieden wurden. Dies sei besonders darauf zurückzuführen, dass Holzleitplanken installiert wurden, deren Enden bei jeder Öffnung abgesenkt werden müssen. Dies habe den Nachteil, dass bei jeder Öffnung ein nicht homogenes Teilstück von etwa 30 Metern entsteht.
Bei der Gestaltung der Leitplanke habe der Schwerpunkt offensichtlich auf der linearen Kontinuität, der Ästhetik und der Sicherheit in den Übergangsbereichen gelegen. Erst später, als Kritiken seitens der Anrainer geäußert wurden, seien Verbesserungen vorgenommen worden.
Einschnitte nicht regelkonform
In der Vergangenheit seien die Leitplanken an vielen Stellen in Absprache mit den Anwohnern unterbrochen worden, ohne dass vorher die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Verkehrssicherheit analysiert wurden. Landesweit gebe es viele solcher Öffnungen in Leitplanken, die den neuen Normen nicht entsprechen, fügt der Minister hinzu.
Eine Analyse der Straßenbauverwaltung habe gezeigt, dass es auf der N 10 entlang der Mosel auf etwa 20 Kilometern 45 Öffnungen in Leitplanken gibt, für die spätestens bei der Einführung des neuen einheitlichen Systems Lösungen gefunden werden müssten. Auf demselben Abschnitt seien mehrere Stellen ermittelt worden, an denen der Zugang zum Radweg über die N 10 wünschenswert wäre, ohne dass Fußgänger- oder Radfahrerwege notwendig wären.
Auf besagter Strecke spreche er sich dafür aus, dass auf der anderen Straßenseite der N 10 ein Bürgersteig angelegt wird, der von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden könnte. Außerdem solle mit einem Zebrastreifen der Zugang zum Radweg vereinfacht werden. Diese zusätzlichen Maßnahmen müssten allerdings von der Gemeinde durchgeführt werden, meint François Bausch.