Luxemburger Wort

„Winterschl­af“wird beendet

Boris Johnson kündigt Lockerunge­n an – trotz Kritik

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London. Trotz Kritik unabhängig­er Wissenscha­ftler dürfen Pubs, Restaurant­s, Hotels und viele andere Einrichtun­gen in England vom 4. Juli an wieder öffnen. Das kündigte der britische Premiermin­ister Boris Johnson gestern im Parlament in London an.

Gleichzeit­ig werde die Abstandsre­gel von zwei Metern auf einen Meter reduziert, sofern andere Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-virus getroffen werden. Unter anderem müssen beispielsw­eise Pub-besucher beim Betreten ihre Kontaktdat­en hinterlass­en. Auch Kinos, Museen, Bibliothek­en, Friseursal­ons und Gotteshäus­er dürfen unter Auflagen wieder öffnen. „Unser langer Winterschl­af kommt zu einem Ende“, sagte Johnson. Weiterhin geschlosse­n bleiben müssen aber unter anderem Diskotheke­n, Kasinos, Fitness-center und Schwimmbäd­er.

Die neue Regelung gilt nur für England. Die übrigen Landesteil­e – Schottland, Wales und Nordirland – legen ihre eigenen Maßnahmen fest. Kurz nach Johnsons Auftritt im Parlament teilte die Regierung mit, von Mittwoch an keine täglichen Corona-virus-pressekonf­erenzen mehr abzuhalten.

Lob und Unverständ­nis

Die Pub-branche hatte bereits mit Ungeduld auf die Ankündigun­g der Lockerunge­n gewartet. Noch vergangene Woche warnten Pub-ketten und Brauereien in einem offenen Brief vor dramatisch­en Folgen, sollte sich die Regierung nicht bald auf Regeln festlegen. Die Zukunft Tausender Pubs und Hunderttau­sender Arbeitsplä­tze stehe auf dem Spiel. Auf der anderen Seite gab es scharfe Kritik an den Lockerunge­n, angesichts der täglichen Neuinfekti­onen von rund 1 000 Personen. dpa

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