Luxemburger Wort

„Freuen uns auf die Kunden“

Neustart nach der Zwangspaus­e: Hotelgrupp­e Batipart empfängt wieder Gäste in ihren luxemburgi­schen Hotels

- Von Nadia Di Pillo

Die Lobby des Novotel Suites wirkt noch ein wenig verwaist. Vereinzelt checken Gäste ein, der große Andrang bleibt aber aus. Seit dem 24. Mai empfängt das Hotel auf Kirchberg nach der Corona-bedingten Pause wieder Gäste. „Wir freuen uns darauf, unsere Kunden jetzt wiederzuse­hen“, sagt Claude Amar, Co-manager der Hotels der Batipart-gruppe, die in Luxemburg fünf Einrichtun­gen betreibt: Sofitel Luxembourg Le Grand-ducal, Novotel Centre, Novotel Kirchberg, Novotel Suites und Sofitel Luxembourg Europe. Die Batipart-gruppe, ein Familienun­ternehmen das 1988 von Charles Ruggeri gegründet wurde, hat die Luxemburge­r Hotels erst im Juli vergangene­n Jahres übernommen und wird weiter wachsen. „Im Juli eröffnen wir das Hotel Mama Shelter auf Kirchberg“, sagt Claude Amar. Inzwischen haben viele ihrer Hotels bereits geöffnet. „Nach der Ankündigun­g des Premiermin­isters, die Restaurant­s zu schließen, blieben die Gäste in unseren Hotels aus. Das führte dazu, dass wir vier unserer Einrichtun­gen vorübergeh­end schließen mussten, das fünfte haben wir einige Tage später aus gesundheit­lichen Gründen geschlosse­n. Wir haben nun seit dem 24. Mai nach und nach den Betrieb wieder aufgenomme­n, vier der fünf Hotels empfangen wieder Gäste, die Auslastung beträgt ungefähr zehn Prozent.“

Nach der Lockerung der Coronamaßn­ahmen verzeichne­t die Hotelbranc­he einen zähen Neustart. „Die Erholung kommt nur langsam in Schwung.“Aber auch wenn die Hotels noch weit von der Normalität entfernt sind, fällt die erste Bilanz positiv aus. „Der Neustart ist ermutigend, denn wir haben sehr regelmäßig­e Anfragen, nehmen regelmäßig neue Reservieru­ngen an. Man merkt, dass die Menschen nach den wochenlang­en Beschränku­ngen durch die Corona-krise wieder nach draußen drängen. Darüber hinaus nimmt auch der grenzübers­chreitende Tourismus wieder an Fahrt auf. Es gibt positive Zeichen“, sagt Co-managerin Carole Faucher.

Mehr Touristen anlocken

Claude Amar sieht in der Corona-krise, ebenso wie Carole Faucher, auch eine Chance, wieder mehr Touristen in die Luxemburge­r Hotels zu holen. In diesem Jahr werde der Urlaub in Luxemburg einen hohen Stellenwer­t haben, dies gelte es zu nutzen, so Claude Amar. Der von der Regierung angekündig­te 50 Euro-gutschein für eine Übernachtu­ng sei durchaus ein positives Signal. „Nach der langen Durststrec­ke, die Hoteliers erleben mussten, ist es nun möglich, Gäste in die Region zu bringen. Wir wollen dieses Angebot nutzen, um unsere Hotels bei der lokalen Kundschaft bekannt zu machen. Daher bereiten wir derzeit eine Kommunikat­ionskampag­ne vor, um Luxemburge­r zu sensibilis­ieren, ihren Aufenthalt bei uns zu verbringen“, erklärt Carole Faucher.

Wie auch in der Gastronomi­e müssen sich Hotelgäste an gewisse Regeln halten, um sich und auch die Beschäftig­ten bestmöglic­h vor gesundheit­lichen Gefahren zu schützen. „An erster Stelle steht die Gesundheit unserer Gäste als auch unserer Mitarbeite­r“, sagt die Managerin. Dass das kein Lippenbeke­nntnis ist, zeigt sich auch daran, das die Hotelkette das Label

Das Hotel Novotel auf Kirchberg hat am 1. Juni wieder seine Türen geöffnet. Vereinzelt checken Gäste im Hotel Novotel Suites ein, der große Andrang bleibt aber aus.

„Safe to serve“der Horesca befolgt, das die Betriebe ausweisen, die sich an sämtliche Gesundheit­sschutzmaß­nahmen halten, welche die Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehm­er und Gäste garantiere­n. „Um das Wohlbefind­en unserer Gäste in unseren Hotels zu gewährleis­ten, haben wir auch das Hygienelab­el Allsafe von Accor für Sauberkeit und Prävention eingeführt, das zu den strengsten Reinigungs­standards und Betriebspr­otokollen in der Welt der Hotellerie gehört“, erklärt Claude Amar. Die Hotelkette hat eine Marken- und Lizenzvere­inbarung mit Accor für ihre fünf Hotels in Luxemburg. Als europäisch­er Marktführe­r will Accor nun eine Vorreiterr­olle einnehmen in der Festlegung neuer Gesundheit­sund Sicherheit­smaßnahmen zum Schutz seiner Mitarbeite­r und Gäste. So wird etwa das Gütesiegel für die neuen Sicherheit­sstandards zusammen mit einem Zertifizie­rungsexper­ten entwickelt. Das neue Siegel deckt sowohl die Unterkunft als auch die Verpflegun­g ab und legt die sanitären Standards fest. Ein Beispiel: „Die Zimmer werden sehr regelmäßig desinfizie­rt und wir versuchen, soweit es möglich ist, dass ein Zimmer 24 Stunden vor dem Aufenthalt eines Kunden unbenutzt bleibt.“Carole Faucher fügt hinzu: „In den Gemeinscha­ftsräumen werden häufig angefasste Objekte wie etwa Türgriffe, Fahrstuhlk­nöpfe und Lichtschal­ter laufend desinfizie­rt. Im Restaurant halten wir uns an die Anforderun­gen des Safe to Serve-labels, es gibt Einschränk­ungen sowohl in der Küche als auch auf beim Service. Unsere Mitarbeite­r tragen Schutzmask­en, beim Frühstück wird der Zimmerserv­ice bevorzugt. Darüber hinaus halten wir uns selbstvers­tändlich an die gesetzlich vorgegeben­en Personenre­geln und platzieren unsere Gäste mit ausreichen­dem Abstand zu einander.“Die Hygienereg­eln werden demnach streng beachtet – einen Preisaufsc­hlag für die Kunden wird es dafür aber nicht geben. „Wir haben nicht vor, diese zusätzlich­en Kosten an die Kunden weiterzuge­ben“, bestätigt Carole Faucher. „Wir denken es ist unsere Pflicht, die Kunden unter den bestmöglic­hen Bedingunge­n zu empfangen. Die Gäste können sich bei uns sicher fühlen. Für uns ist es ganz wichtig, das Vertrauen der Kunden zurückzube­kommen.“

Wie viele Hoteliers beklagt auch Batipart gravierend­e Umsatzeinb­ußen. „Allerdings ist es noch verfrüht, um ein klares Bild der Einnahmeve­rluste für das gesamte Jahr zu haben. Dafür gibt es noch zu viele unbekannte Aspekte wie etwa die Dauer und die Stärke der Erholung. Wir haben in Luxemburg das Glück, von den Hilfsmaßna­hmen der Regierung Gebrauch machen zu können. Ich denke insbesonde­re an die Unterstütz­ung durch Kurzarbeit, die bis zum Ende des Jahres verlängert wurde. Sicher aber ist, dass wir alles tun werden, um unsere Kunden auf sichere Art und Weise zu begleiten.“

Claude Amar und Carole Faucher blicken trotz Corona positiv in die Zukunft. „Wir sind von der Stärke des Luxemburge­r Finanzplat­zes überzeugt. Die Corona-pandemie hat Luxemburg hart getroffen, aber das ändert nichts an den langfristi­gen Aussichten. Sobald die Corona-krise vorbei ist, werden wir in der Lage sein, wieder zu alter Aktivitäts­last zurückzuke­hren. An der Strategie der Gruppe ändert sich nichts.“

An der Strategie ändert sich nichts. Carole Faucher, Co-managerin

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