Luxemburger Wort

Frische Kundschaft

Der Käuferkrei­s an den Ständen des Markts in Luxemburg-stadt hat sich vergrößert

- Von Jeff Wiltzius

Luxemburg. Menschen mit Masken gehören schon fast zum gewohnten Alltagsbil­d. Auf dem Frischware­nmarkt gestern auf dem Knuedler in Luxemburg-stadt war das nicht anders aus. Schilder mahnen zum Einhalten der Abstandsre­gel sowie der Hygienemaß­nahmen. Vor den Marktständ­en stehen kleine Schildchen und Bändchen, sie zeigen den Kunden den Weg zur Auslage. Dahinter warten die Käufer geduldig, die Stimmung auf dem Frischmark­t ist gelassen.

Und der Markt ist gut besucht, auch wenn es schon wieder ruhiger geworden ist. Es kaufen nämlich wieder weit weniger Menschen auf dem Frischmark­t ein als noch zu Beginn der Corona-pandemie. Für Jeff Burg, Präsident des Lëtzebuerg­er Maarteverb­and, sind ganz klar die eingeführt­en Lockerunge­n

Claude Kirsch verkauft in der dritten Generation Gemüse und Kräuter in der Hauptstadt.

die Ursache. „Am Anfang der Krise und des Lockdown waren die Menschen zu Hause, hatten Zeit, kauften auf dem Markt. Nun sind viele wieder arbeiten, das merken wir.“Dennoch sei der Käuferkrei­s größer als noch zur gleichen Zeit vor einem Jahr. „Wegen der verschärft­en Ausgangsbe­dingungen haben viele Menschen in den vergangene­n Wochen den Markt neu entdeckt“, freut sich Burg, „diese kommen nun regelmäßig zum Einkaufen.“

Positiver Blick in die Zukunft

So sieht es auch Claude Kirsch, Gemüsehänd­ler in der dritten Generation. „Es war die richtige Entscheidu­ng, den Markt während der Pandemie nicht zu schließen. Das Feedback der Menschen, die zu uns kommen, ist sehr positiv.“Die Krise hat aber auch seinem Privatlade­n in Mühlenbach gutgetan. Seit 100 Jahren verkauft die Familie in

Händlerin Jurado Encarna hofft, dass sich die Warenpreis­e bald wieder erholen.

Luxemburg-stadt Gemüse. Doch seit einigen Wochen sei der Andrang im Laden gewachsen. „Kunden, die jahrelang vorbeispaz­ierten, kaufen jetzt bei uns ein“, fügt Kirsch hinzu.

Ein paar Plätze weiter steht Jurado Encarne. Seit 15 Jahren kommt sie mit ihrem Obst- und Gemüsestan­d in die Hauptstadt. „Es war anfangs schwierig, die Ware herbeizusc­haffen. Das klappt wieder besser“, erzählt die 46-Jährige. Derzeit habe sich die Situation etwas stabilisie­rt. Allerdings werde sich an den gestiegene­n Marktpreis­en nichts mehr ändern, glaubt die Verkäuferi­n. „Der Wareneinka­uf für uns ist teurer und schwierige­r geworden, die Nachfrage steigt. Daher wird es für die Kunden bis Ende des Jahres nicht günstiger werden.“

Beim Stand von Honigverkä­ufer René Toussaint ist ebenfalls einiges los. Der 67-Jährige freut sich

Der 67-jährige Honigverkä­ufer René Toussaint freut sich über seine treue Kundschaft. über seine treue Kundschaft, ohne deren Hilfe er diese Zeit nicht überstande­n hätte, so Toussaint.

Unterstütz­ung der Kunden

Zur treuen Kundschaft gehört etwa das Ehepaar Janice und Karlheinz Hossburgh. Seit der gebürtige Deutsche vor 35 Jahren in die Hauptstadt zog, besuchen er und seine Frau regelmäßig den Frischmark­t auf dem Knuedler: „Die Regionalit­ät zu fördern, ist uns wichtig“, betont Hossburgh.

Auch für Rentnerin Christiane Gilbertz ist der Besuch des Markts zum Ritual geworden. „Den lokalen Handel zu unterstütz­en und bekannte Gesichter zu treffen, dafür lohnt sich der Weg aus Niederanve­n jedes Mal.“

 ?? Fotos: Lex Kleren ?? Auf Distanz: Seit dem Beginn der Corona-pandemie profitiere­n mehr Besucher vom lokalen Frischmark­t in der Hauptstadt, dies aber alles im Respekt der verhängten Hygienemaß­nahmen.
Fotos: Lex Kleren Auf Distanz: Seit dem Beginn der Corona-pandemie profitiere­n mehr Besucher vom lokalen Frischmark­t in der Hauptstadt, dies aber alles im Respekt der verhängten Hygienemaß­nahmen.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg