Wasser sparsam nutzen
Wegen der aktuellen Trockenheit ist Vorsicht geboten
Luxemburg. Geringe Niederschläge im ersten Halbjahr und auch in früheren Winterperioden bleiben nicht ohne Folgen für Flüsse und Grundwasser (siehe auch LW von gestern). In einem gestern veröffentlichten Schreiben fordern daher das Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung sowie das Wasserwirtschaftsamt die Bevölkerung auf, einige Empfehlungen bezüglich der Verwendung von Leitungswasser sowie von Oberflächenwasser zu beachten. Laut dem Umweltministerium dürfte angesichts der aktuellen Wetterbedingungen der Verbrauch von Leitungswasser nämlich erheblich zunehmen. Um eine Überlastung der öffentlichen Wasserverteilungsnetze zu vermeiden, soll die Bevölkerung nun das Leitungswasser sparsam nutzen.
Diesbezüglich sollte auf folgende Aktivitäten verzichtet werden: das Befüllen von privaten oder aufblasbaren Schwimmbecken sowie von privaten Teichen oder Behältern. Auch sollte das Wasser in den privaten Becken nicht grundlos erneuert werden. Autos sollten nur
An warmen Tagen nimmt der Verbrauch von Leitungswasser erheblich zu. noch in Autowaschanlagen gesäubert werden. Von der Reinigung von Gehwegen, Garagen, Fassaden oder sonstigen Außenanlagen mit Wasserschlauch oder Hochdruckreiniger wird abgeraten. Auch auf die Bewässerung von Rasen, Parkanlagen, Friedhöfen und Sportplätzen soll verzichtet werden, sowie auf den Betrieb von Springbrunnen, außer es handelt sich dabei um eine geschlossene Zirkulation. Zudem sollen Ess- und Trinkwaren nicht unter laufendem Wasser gekühlt werden. Nur das Einhalten dieser Empfehlungen kann einen Wassermangel vermeiden, der zu obligatorischen Einschränkungen bei der Verwendung von Leitungswasser führt.
Wasserqualität in Gefahr
Bei den Flüssen spricht man derzeit von einem Niedrigwasserstand. Ein kritischer Minimalstand für das Überleben von Wasserorganismen sei bereits erreicht, so das Wasserwirtschaftsamt. Nicht nur Pflanzen, sondern auch die gesamte Flora und Fauna der Flussumgebung sollen zu wenig Wasser haben. Mit den abnehmenden Durchflussraten steigt auch die Schadstoffkonzentration im Wasser an. Dies führt zu einer Verschlechterung der Wasserqualität. Jede zusätzliche Wasserentnahme gefährdet also das Überleben der Wasserorganismen.
Angesichts dieser Situation fordern das Umweltministerium und das Wasserwirtschaftsamt die Bevölkerung auf, kein Wasser aus Oberflächengewässern zu entnehmen. Im Normalfall braucht man für die Entnahme sowieso eine Genehmigung. Während einer Trockenperiode ist allerdings jede Entnahme von Wasser, einschließend jene mit Genehmigung, verboten. Nur in ganz spezifischen Fällen, die per ministerieller Verordnung festgelegt sind, kann eine solche Entnahme erfolgen. rc