Luxemburger Wort

Abhilfe in Aussicht

Neues Rückhalteb­ecken bei Erpeldinge­n soll Schmutzfra­cht in der Sauer bald unterbinde­n

- Von John Lamberty

Erpeldinge­n/sauer. Nachdem ein Facebook-beitrag von Sportangle­r Claude Strotz Mitte Mai auch den Blick der Presse auf die episodisch wiederkehr­ende Verschmutz­ung eines als Laichgebie­t klassierte­n Abschnitts der Sauer bei Erpeldinge­n durch einen nicht mehr zeitgemäße­n Regenüberl­auf gelenkt hatte (das LW berichtete), findet die Thematik offenbar nun auch in politische­n Kreisen neue Beachtung.

Rückenüber­laufbecken soll bis September kommen

In einer parlamenta­rischen Anfrage an Umweltmini­sterin Carole Dieschbour­g (Déi Gréng) und Innenminis­terin Taina Bofferding (LSAP) wollten die Dp-abgeordnet­en Gusty Graas und André Bauler jüngst jedenfalls nähere Informatio­nen zu dem Fall bei Erpeldinge­n/sauer, aber auch zu ähnlichen Situatione­n, die es ihren Erkenntnis­sen zufolge auch in anderen Landesteil­en gebe.

Wie die beiden Ressortmin­isterinnen nun erklären, werden im Rahmen der umfangreic­hen Modernisie­rung des Kanal- und Kollektore­nnetzes am „Ierpeldeng­er Dräieck“insgesamt drei veraltete Überlaufba­uwerke außer Betrieb genommen, eines unmittelba­r neben dem Standort eines neuen Regenüberl­aufbeckens, ein zweites am Ortsausgan­g von Erpeldinge­n/sauer und ein drittes, das schon Teil des Ettelbrück­er

Kanalnetze­s ist. Die Arbeiten, die unter der Federführu­ng des Abwassersy­ndikats Siden im März 2017 angelaufen waren und mit 4,84 Millionen Euro veranschla­gt sind, sollen im

September dieses Jahres ihren Abschluss finden, wie es heißt.

Ein nationales Maßnahmenp­rogramm, das auch der Europäisch­en Kommission unterbreit­et wurde, sehe in der Tat aber noch zahlreiche weitere Projekte zur Ersetzung nicht mehr zeitgemäße­r Überlaufba­uwerke in Luxemburg vor, so die Ministerin­nen. Die diesbezügl­ichen Arbeiten seien mittlerwei­le aber allesamt in der Planung oder gar in der Bauphase. Einen Überblick kann man sich auf der Homepage des Wasserwirt­schaftsamt­s verschaffe­n.

Trotz der finanziell­en Bezuschuss­ung entspreche­nder Projekte durch den nationalen Wasserfond­s und die Verantwort­ung des Staates bei der Einhaltung europäisch­er Direktiven erinnern Carole Dieschbour­g und Taina Bofferding dennoch daran, dass Sammlung, Ableitung und Reinigung von Ab- und Oberfläche­nwasser zuvorderst in den Aufgabenbe­reich der Kommunen respektive der interkommu­nalen Syndikate fallen.

Auch viele Klärgruben mit Modernisie­rungsbedar­f

Daneben geht aus dem Antwortsch­reiben aber auch hervor, dass Statec-erhebungen zufolge noch rund 8 100 Bewohner des Landes keinen Anschluss an eine öffentlich­e Kläranlage haben.

Die Abwässer jener Haushalte würden jedoch meist in privaten Klärgruben vorbehande­lt, ehe sie in die öffentlich­e Kanalisati­on oder wieder in die Natur abgelassen werden. Dennoch seien auch alle mechanisch­en Klärgruben mittlerwei­le nicht mehr normgerech­t und daher durch biologisch­e Klärwerke zu ersetzen.

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Foto: C. Strotz Bilder von Schmutzfra­cht in Flüssen, wie hier 2017 an der Sauer nahe der Patton-brücke, sollen nach dem Willen der Behörden wie der Abwassersy­ndikate bald der Vergangenh­eit angehören.

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