Stabil in der Krise
Luxemburgs Banken dank Telearbeit weniger hart betroffen als andere Branchen
Luxemburg. Der Finanzplatz hat in der Corona-krise weitergearbeitet. Nicht im Normalbetrieb, sondern im Ausnahmezustand. Aber das hat relativ gut geklappt. Etwa 70 bis 80 Prozent der über 50 000 Beschäftigten am Finanzplatz konnten von zu Hause aus mit Hilfe ihrer Notebooks und Tablets weiterarbeiten. Telearbeit hat sich als Segen erwiesen. Die Aktivitäten in Luxemburgs wichtigstem Wirtschaftszweig mussten nicht
Claude Marx
heruntergefahren werden. „Das ist die positive Erkenntnis aus dieser Krise: Die Banken haben gut funktioniert“, sagt Claude Marx, Chef der Finanzaufsicht CSSF, im Interview. In einem ausführlichen Dossier nimmt das „Luxemburger Wort“die Welt der Geldhäuser unter die Lupe. In Luxemburg gibt es derzeit 127 Banken, neun weniger als noch vor einem Jahr. Der Konsolidierungsprozess ist noch längst nicht zu Ende, die Krise wird ihn beschleunigen. Viele Institute sind mit sinkenden Erträgen, aber steigenden Investitionskosten konfrontiert. Anders als 2008 sehen sich die Banken diesmal als „Teil der Lösung“. Sie helfen den Unternehmen, eine lange Durststrecke zu überbrücken. In diesem Herbst wird sich zeigen, wie viele notleidende Kredite es geben wird. pley ►
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