Eine CD und eine Abhöraktion
An sieben Prozesstagen wurde im März dieses Jahres über das mutmaßliche Fehlverhalten von Ex-geheimdienstchef Marco Mille, von dessen Chef des opérations, Frank Schneider, und von EX-SREL-AGENT André Kemmer verhandelt.
Ihnen war vorgeworfen worden, im Januar 2007 illegale Abhörmaßnahmen gegen den Geschäftsmann Loris M. durchgeführt zu haben, dies nachdem dieser dem Geheimdienst eine CD übergeben hatte. Auf dem verschlüsselten Datenträger sollte sich angeblich ein Mitschnitt eines Gesprächs zwischen dem Großherzog und dem damaligen Staatsminister Jean-claude Juncker im Zusammenhang mit der Bommeleeër-affäre befinden. Die CD konnte jedoch nicht entschlüsselt werden. Unabhängigen Experten zufolge soll der Datenträger keine verschlüsselte Tondatei enthalten.
Bei dem Prozess ging es darum, herauszufinden, ob Jean-claude Juncker die Abhörmaßnahme damals autorisiert hatte oder nicht. Der ehemalige Staatsminister trat im Prozess als Zeuge auf und gab an, sich nicht erinnern zu können.
Die Geheimdienstaffäre nahm Ende 2012 ihren Lauf, als die Informationen an die Öffentlichkeit kamen. Sie führte dazu, dass Jean-claude Juncker 2013 den Posten des Staatsministers räumen musste. Für Mille, Schneider und Kemmer hatte sie mit dem Prozess zudem ein juristisches Nachspiel.