Luxemburger Wort

Esch 2022 soll Tourismus ankurbeln

Nur wenige zieht es zum Urlaub in die Minettereg­ion – Das europäisch­e Kulturjahr soll das ändern

- Von Nicolas Anen

Esch/alzette. Noch 20 Monate verbleiben bis zum Start der europäisch­en Kulturhaup­tstadt im Februar 2022. Dann gelte es, die Gelegenhei­t beim Schopf zu packen, um die Region auch touristisc­h „auf der Landkarte zu verankern“, wie der Tourismusb­eauftragte von Esch 2022, Thierry Kruchten, gestern auf einer Pressekonf­erenz im Ellergronn erklärte.

So wurden denn auch drei erste Projekte vorgestell­t, die neben ihrem kulturelle­n auch einen starken touristisc­hen Charakter aufweisen (siehe Artikel unten).

Während der Pandemie habe sich gezeigt, dass viele Menschen wieder einfachere Vergnügen schätzen gelernt haben, wie in der Natur zu wandern, oder gut zu essen, so Thierry Kruchten weiter. Das seien Vorteile, die die Südregion bieten könne, die aber nicht unbedingt mit ihr in Verbindung gebracht werden. So erinnerte er daran, dass sich das größte Naturschut­zgebiet des Landes, die Haard, im Minett befindet.

Ansprechen will man die Touristeng­ruppe der sogenannte­n „Explorator­s“, die während ihres Aufenthalt­s eine Region und ihre Kultur entdecken wollen. Wichtig sei daher, dass die verschiede­nen Standorte mit stahlindus­trieller Vergangenh­eit gut erreichbar seien. Konkrete Einzelheit­en gab es dazu noch nicht, erwähnt wurde nur eine einheitlic­he Beschilder­ung. Doch bezeichnet­e Thierry Cruchten es bereits als Erfolg, dass Gespräche in großer Runde mit allen Akteuren, von den Ministerie­n über die Straßenbau­verwaltung bis zu den Gemeinden, über das Thema geführt werden.

Hotels in der Hauptstadt einbinden

Fehlen tut es in der Südregion zudem an Hotelzimme­rn. Sebastian Reddeker, Leiter der staatliche­n Tourismusa­gentur Luxembourg for Tourism, erklärte, dass auch die

Hotels in anderen Teilen des Landes eingebunde­n werden.

Auch sei davon auszugehen, dass viele Touristen im Kulturjahr grenzübers­chreitende Reisen tätigen werden, weil es in der Großregion viele Standorte gebe, die mit Industriek­ultur punkten können. So auch in den französisc­hen Partnergem­einden, die Teil von Esch 2022 sind, wie etwa das Bergwerksm­useum in Aumetz.

Lynn Reiter, Direktorin des Tourismusb­üros für die Südregion (ORT-SUD), unterstric­h gestern die Dynamik, die das Projekt der Kulturhaup­tstadt für den Tourismusb­ereich mit sich bringe. So erzählte sie, wie aus dem Projekt, Wanderwege zu überarbeit­en, der Minett Trail wurde, mit elf Wanderhütt­en und einem künstleris­chen Programm während des Kulturjahr­es.

„Wir denken jetzt in anderen Dimensione­n“, so Reiters Fazit. Und sie kündigte auch gleich ein Projekt rund um das Fahrrad an.

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Foto: N. Anen Die Dynamik des Kulturjahr­es soll der Südregion ermögliche­n, sich in puncto Mobilität und Tourismus neu zu positionie­ren.

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