Gemeinde will handeln
Unmut über Leitplanke: Bürgermeister von Stadtbredimus beantragt Abänderung des Statuts der Hëttermillen
Hëttermillen. Die durchgehende Leitplanke in Hëttermillen wird in den nächsten Monaten wohl noch weiterhin ein Gesprächsthema in der Gemeinde Stadtbredimus bleiben. Denn noch ist nicht gewusst, wann die Bewohner des gegenüberliegenden Clos de la Moselle, die Kunden der nebenan gelegenen Kellerei sowie die Angestellten und Kinder aus der Crèche problemlos, und vor allem sicher die N 10 überqueren und auf den Radweg gelangen können (das LW berichtete).
Vor wenigen Tagen hatte Bautenminister François Bausch (Déi Gréng) auf eine parlamentarische Anfrage der Ost-abgeordneten Octavie Modert (CSV) mitgeteilt, dass die Leitplanke unter anderem den neuesten technischen Vorgaben entspreche. Innerhalb der Ortschaft (Agglomération) sei derweil die Gemeinde für das Einrichten eines Zebrastreifens, die Installierung einer Verkehrsampel und den Bau eines Bürgersteiges zur Seite des Clos de la Moselle zuständig, außerhalb davon die Straßenbauverwaltung.
Gelbe statt weiße Schilder
„Wenn, wie der Minister in seiner Antwort angibt, Hëttermillen nun als eine Agglomération, also als ein Ort, betrachtet wird, dann werde ich dem Schöffenrat vorschlagen, dass wir im Namen der Gemeinde bei den staatlichen Behörden eine offizielle Abänderung des Statuts des Flurnamens Hëttermillen in den einer Ortschaft beantragen sollten“, sagt Marco Albert, Bürgermeister der Gemeinde Stadtbredimus. „Bisher wurde Hëttermillen nämlich immer als Flurname (Lieu-dit) angesehen. Sobald die Änderung genehmigt wurde, werden wir dann die weißen Ortsschilder durch gelbe ersetzen.
Durch diese Abänderung erhielte die Gemeinde auch das Recht, in Hëttermillen einen Zebrastreifen aufzumalen und einen Bürgersteig zu bauen“, so Albert.
Nach der Genehmigung dieser Abänderung werde man dann mit dem Syndicat intercommunal de dépollution des eaux résiduaires de l'est (Sidest), das in Hëttermillen noch eine Pumpstation bauen wird, und der Straßenbauverwaltung ausloten, wo man einen Zebrastreifen aufmalen könne. Für den Bereich außerhalb der Ortschaft, also in dem Bereich, in dem sich die Kellerei befindet, hat die Straßenbauverwaltung eine Studie in Auftrag gegeben, um zu prüfen, wo ein Fußgängerüberweg geschaffen werden könnte.
Baumwurzeln nicht beschädigen
Was den Bürgersteig anbelangt, so sei bislang keiner eingerichtet worden, weil man die Wurzeln der Straßenbäume nicht beschädigen und die Pflanzen nicht fällen wollte, sagt Marco Albert. Doch auch diesbezüglich könnte nachgebessert werden. Albert fügt hinzu: „Wir werden prüfen lassen, welche technischen Möglichkeiten es gibt, um entlang der N 10 einen Bürgersteig zu bauen, ohne dass die Baumwurzeln beschädigt werden.“
Für die Leitplanke und den Radweg sind allerdings nach wie vor die Ponts et chaussées zuständig. Ob es auch dort zu Änderungen kommen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt wohl noch ungewiss und wird wohl von der erwähnten Studie abhängen.
Derweil sorgt die Situation vor Ort weiter für Unnmut: Genau wie manche Einwohner aus Hëttermillen stört sich auch ein Mann aus Esch/sauer am durchgehenden Verlauf der Leitplanke in Hëttermillen. In einer E-mail, die er dem LW zuschickte, berichtet er von seinen Erfahrungen mit besagter Absperrung während eines Ausflugs im vergangenen Sommer und weist gleichzeitig auf Gefahren für Radfahrer hin.
Im August letzten Jahres sei er mit seiner Frau in Besch auf der deutschen Seite der Mosel losgefahren, um danach über den luxemburgischen Radweg entlang des Grenzflusses die Region zu entdecken. Irgendwann hätten sie unterwegs eine Rastpause einlegen wollen. Weil sie an einem Dienstag unterwegs waren, seien sämtliche Gaststätten wegen des wöchentlichen Ruhetages zu gewesen, sodass sie erst in Hëttermillen fündig geworden seien. Denn dort sei die Weinstube der Kellerei geöffnet gewesen.
Gefahr für Radfahrer
Im Gespräch mit dem LW erzählt der Mann: „Doch, um vom Radweg zur Kellerei zu gelangen, war wahrlich kein leichtes Unterfangen, denn um den Fahrradweg zu verlassen, mussten wir die Leitplanke überwinden und dann unsere schweren E-bikes drüberheben.“Und dies nur wenige Zentimeter neben der Straße, wo zu jedem Moment Autos vorbeifahren konnten. Dies stelle auch eine Gefahr dar. Denn wenn bei dieser Prozedur jemand das Gleichgewicht verliert und auf die Straße stürzt, während ein Auto naht, könne dies in einem Unfall mit dramatischen Folgen enden, gibt er zu bedenken.