Luxemburger Wort

„Dëssäits der Barrière an déisäits der Barrière“

Bettemburg, eine zukunftsor­ientierte Gemeinde mit besonderem Charme

- Von Charlot Kuhn

Die Gemeinde Bettemburg, mit den Ortschafte­n „Beetebuerg, Obeler, Näerzeng, Hunchereng a Fenneng“, ist rund zehn Kilometer von der Hauptstadt und fünf Kilometer von der französisc­hen Grenze entfernt und gehört mit 11 200 Bewohnern zu den einwohners­tärksten Gemeinden Luxemburgs.

Trotz des Siedlungsd­rucks bietet die Gemeinde große offene Naturlands­chaften wie der „Bongert Altenhoven“(Richtung Peppingen) und das Feuchtgebi­et „Stréissel“an der Alzette. In den „Plans sectoriels paysages“wird sie als Gebiet mit urbanisier­ten Stadtlands­chaften beschriebe­n, die von überwiegen­d ländlich strukturie­rten Bereichen durchzogen werden.

Als Tor nach Süden und nach Osten befindet sich Bettemburg einerseits an einer wichtigen nationalen und internatio­nalen Eisenbahnl­inie und anderersei­ts an einem Autobahnkn­oten für den Transit nach Frankreich und Deutschlan­d.

Die Etymologie des Namens Bettemburg ist nicht klar. Das Wort Bett ist wahrschein­lich mit Beet und Boden verwandt und deutet auf eine Niederung in der Nähe hin. „Burg“allerdings meinte in der Vergangenh­eit nicht die Burg im engeren Sinne, sondern ist das alte Wort für „Ort“. Die Eisenbahns­chienen teilen die Ortschaft trotz eleganter Verkehrsbr­ücke. Die Senioren erinnern sich an die häufig geschlosse­ne Bahnschran­ke, wo von „dëssäits“und „déisäits der Barrière“gesprochen wurde.

Damals gab es diejenigen, die ihr Geld im Dorf verdienten, „d’schmelzert­en“arbeiteten in Esch und Düdelingen auf der „Schmelz“und dann waren da noch die „Binnerten“von der Luxemburge­r CFL. Heute wohnen hier Menschen aus aller Herren Länder (etwa 42 Prozent Nicht-luxemburge­r) in gelebter Internatio­nalität. Die sichtbarst­en Zeichen dieser multikultu­rellen Nachbarsch­aft sind die Schilder und Schriftzüg­e an Häusern und Lokalen. Nur mit den Düdelinger Nachbarn hapert es, was sich in letzter Zeit beim Aufbau des gemeinsame­n Cgdis-interventi­onszentrum­s erneut bestätigte.

Hohe Lebensqual­ität für alle Generation­en Über Bettemburg wacht das herrliche „Collart’s-schlass“aus dem Jahre 1733, in welchem heute die Gemeindeve­rwaltung untergebra­cht ist. Der eher strenge Baustil war typisch für jene Zeit, zumal die Gebäude am Anfang für die Landwirtsc­haft entworfen wurden.

Die vom Gründer der ehemaligen Tonziegelf­abrik erbaute Villa „Jacquinot“und der gleichnami­ge malerische Park als beliebte grüne Oase sind Orte der Begegnung aller Generation­en. Auf dem Areal der Ziegelfabr­ik steht heute das Altenheim „An de Wisen“. Das Kino „Le Paris“wird seit den 1980er-jahren von einigen begeistert­en Freiwillig­en betrieben. Der viel besuchte Märchenpar­k „Parc Merveilleu­x“hat eine Grünfläche von 25

Hektar und umfasst rund 3 600 Tiere. Der einzige Tier- und Attraktion­spark im Großherzog­tum bietet behinderte­n Mitmensche­n eine sinnvolle Arbeit. Der jährliche Veranstalt­ungskalend­er ist ohne das Literatour­festival, die Freilichta­usstellung „Konscht am Park“und die „Nuits des Merveilles“nicht vorstellba­r.

Umweltpoli­tik, Solidaritä­t und Wirtschaft­sförderung In der Lokalpolit­ik strebt der aktuelle CSV-DP-DÉI Gréngschöf­fenrat mit Bürgermeis­ter Laurent Zeimet (CSV) ein Konzept der nachhaltig­en Entwicklun­g an und nimmt mit vielfältig­en Angeboten in den Bereichen Wirtschaft, Erholung, Kultur, Bildung und Sport seine gesellscha­ftlich politische Rolle aktiv und innovativ wahr.

In wirtschaft­licher Hinsicht verfügt die Gemeinde über hoch entwickelt­e Industrie- und

Gewerbegeb­iete (u.a. Wolser, Schéleck, Krakelshaf­f), die durch den Ausbau des Logistikse­ktors und des Terminalco­ntainers für ein vielseitig­es Angebot an Arbeitsplä­tzen sorgen.

Das Herz Bettemburg­s schlägt im attraktive­n Zentrum mit einer 30er-zone in der neu amenagiert­en Rue de la Gare und Shops, Geschäften und Restaurant­s, in denen sich die moderne Lebendigke­it widerspieg­elt.

Mit einem ganz eigenen Charakter und einem lebhaften und sozial gemischten Charme verzeichne­t Bettemburg ein stetiges Wachstum und bietet seinen Einwohnern eine hohe Wohn- und Lebensqual­ität. Mit dieser Entwicklun­g hält die fortschrit­tlich organisier­te Gemeindeve­rwaltung dienstleis­tungsorien­tiert Schritt und verbindet Trendy und Tradition zu einer aufstreben­den Atmosphäre.

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Fotos: Charlot Kuhn Bettemburg befindet sich an einer wichtigen nationalen und internatio­nalen Eisenbahnl­inie.
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