Luxemburger Wort

Grassieren­de Finanzkrim­inalität

Antigeldwä­schemaßnah­men verlangen den Instituten viel ab – Sie haben aber auch viel zu verlieren

- Von Marco Meng

Geldwäsche ist eine Straftat, durch die verschleie­rt werden soll, dass Einkünfte auf illegale Weise erwirtscha­ftet wurden. Der Begriff „Geldwäsche“geht wohl auf das Chicago der 1920er-jahre zurück, als Gangster wie Al Capone Waschsalon­s nutzten, um Geld aus Aktivitäte­n wie Schmuggel und Prostituti­on als legitime Geschäftse­innahmen zu deklariere­n.

Um es Kriminelle­n zu erschweren, aus illegalem Geld Legales zu machen, haben Staaten und internatio­nale Organisati­onen Maßnahmen erarbeitet, die vor allem dort implementi­ert werden, wo das Geld durchfließ­t, zum Beispiel bei Banken, aber auch Fondsgesel­lschaften. Diese Antigeldwä­schemaßnah­men (AML) verlangen von den Instituten viel Dokumentat­ion, indem die Identitäte­n der Geldquelle­n festgehalt­en werden und Kunden wie Transaktio­nen ständig geprüft werden. Das bedeutet für die Geldinstit­ute ein Mehr an Aufwand und Investitio­nen für entspreche­nde Infrastruk­turen,

Softwarepr­ogramme sowie Personal. Dass der Schaden für die Institute groß werden kann, zeigt das Beispiel von letzter Woche, als die Commerzban­k in London von der dortigen Finanzaufs­icht eine zweistelli­ge Millionens­trafe aufgebrumm­t bekam, weil die Bank in der Vergangenh­eit nicht ausreichen­d gegen die Risiken möglicher Geldwäsche vorgegange­n sei.

Eine ernsthafte Gefahr

Mit dem Kampf gegen Geldwäsche und Finanzkrim­inalität soll auch gegen die Finanzieru­ng von Terrorismu­s (CTF) vorgegange­n werden. Die Aml/ctf-standards auf internatio­naler Ebene zu fördern, wurde 1989 in Paris die Financial Action Task Force („FATF“, franz. „Gafi“) gegründet, deren Mitgliedst­aaten, einschließ­lich Luxemburg, die Empfehlung­en der Organisati­on in ihr innerstaat­liches Recht umsetzen müssen. Gafi prüft nun wieder die luxemburgi­schen Vorkehrung­en zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismu­sfinanzier­ung; die Diskussion über den Bewertungs­bericht

ist aber wegen der Pandemie auf Oktober 2021 verschoben worden.

Wenn heutzutage der Name eines Individuum­s, einer Organisati­on

oder eines Staates mit illegalen finanziell­en Aktivitäte­n in Verbindung gebracht wird, verdirbt das unwiederbr­inglich den Ruf, so Birgit Goldak von Risk Assurance

Services bei PWC Luxembourg. Doch gerade in der Finanzbran­che sei Reputation alles.

Natürlich bedeutet Finanzkrim­inalität nicht nur Geldwäsche. Der Begriff „Finanzkrim­inalität“umfasst ein breites Spektrum von Straftaten, die in der Regel internatio­nalen Charakter haben, so die Pwc-experten dazu. Prävention und Aufdeckung von Finanzkrim­inalität sind darum zu einer großen Herausford­erung geworden, denn auch Geldwäsche und Terrorfina­nzierung haben sich digitalisi­ert. Dabei geht es um erhebliche Summen: die geschätzte Menge, die weltweit in einem Jahr gewaschen wird, beläuft sich nach Angaben des United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) auf zwei bis fünf Prozent des globalen BIP oder bis zu zwei Billionen Us-dollar.

„Damit ein Land in der globalen Finanzwelt wirklich wettbewerb­sfähig ist, muss es einen soliden Ruf haben, der auf der Einhaltung der von der FATF festgelegt­en Standards beruht“, so die Pwc-geldwäsche­expertin Goldak.

l’analyse du dossier, que le risque était trop élevé.

L.M.: L’objectif des banques est d’aider les entreprise­s qui sont viables à continuer leur activités et de les aider à passer ce cap.

Il y a eu aussi à ce jour 18.000 demandes de moratoires, pour un montant total de 3,6 milliards d’euros. Comment les banques vont-elles remplacer leur manque à gagner?

B.L.: Une banque tire effectivem­ent une grande partie de ses revenus des intérêts sur les crédits aux entreprise­s pour les banques commercial­es. Leurs revenus de cette année seront donc beaucoup plus bas. Pour compenser cette perte, les banques vont devoir essayer de tirer des revenus plus importants d’autres branches

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Festnahmen bei einer Razzia in Esch/alzette 2018: Drogen, Waffen, Prostituti­on, Cyberkrimi­nalität – die unsaubere Herkunft des Geldes soll durch Geldwäsche verschleie­rt werden.

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