481 Hektar für Wohnraum reserviert
Es hat lange gedauert, nun sind sie da und vom Staatsrat begutachtet: die sektoriellen Leitpläne, die die vorige Regierung wieder zurückgezogen hatte, um sie noch einmal zu überarbeiten. Sie geben vor, wie das Land sich entwickeln soll. Von besonderem Interesse ist der Leitplan Wohnungsbau. Er definiert, auf welchen Flächen künftig prioritär Wohnungen entstehen sollen. Der Plan sectoriel logement umfasst 481 Hektar, davon liegen 436 Hektar innerhalb der kommunalen Bebauungspläne (PAG), 45 Hektar sind Grün- oder Agrarflächen. Wichtig: Der Plan sectoriel logement ist dem PAG übergeordnet. Flächen, die im Plan sectoriel logement liegen, sind an spezifische Bedingungen gebunden. 30 Prozent der Wohnungen, die dort gebaut werden, müssen im erschwinglichen Segment liegen (logement à coût modéré), wobei aber noch unklar ist, was genau darunter zu verstehen ist, wie Csvsprecher Marc Lies gestern im Rahmen einer erweiterten Frage an Landesplanungsminister Claude Turmes (Déi Gréng) monierte. Obendrein stehe der Leitplan in Konkurrenz zu den PAG und mitunter auch zu den Teilbebauungsplänen, die in der Folge angepasst werden müssten. Das wiederum verhindere ein zügiges Vorankommen im Wohnungsbau – ein Kritikpunkt, den auch der Staatsrat in seinem Gutachten hervorhebt. Lies stellte darüber hinaus die Genauigkeit des Plan sectoriel logement in Frage. Landesplanungsminister Claude Turmes (Déi Gréng) sprach von 12 000 bis 17 000 Wohnungen, die auf den Flächen – je nach Baudichte – entstehen und Wohnraum für 35 000 Personen bieten könnten. In seiner Stellungnahme verwies der Minister auf eine öffentliche Anhörung zu den Leitplänen im Jahr 2018. „Niemand kann sagen, er habe nicht gewusst, was auf ihn zukommt“, sagte Turmes. Was die genaue Definition von logement à coût modéré betrifft, verwies Turmes auf Wohnungsbauminister Henri Kox: „Er arbeitet dran.“mig