Luxemburger Wort

Ein wenig alt und doch noch jung

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Liebe Leserin, lieber Leser, für mich ist es bald Zeit, Abschied zu nehmen. Bevor Sie sich zu früh freuen oder sich vielleicht Sorgen machen: Ich bleibe Ihnen und dem „Luxemburge­r Wort“auch weiterhin erhalten. Weder habe ich im Lotto gewonnen (leider) und gekündigt, noch habe ich auch nur ansatzweis­e das Rentenalte­r erreicht – auch wenn ich diesem schon bald ein kleines Stück näher sein werde. Denn in der kommenden Woche steht mein nächster runder Geburtstag an. 30 Jahre werde ich alt – und damit habe ich nun das Gefühl, dass ich mich wohl oder übel von einem Stück Jugend verabschie­den muss. Viele von Ihnen werden nun mit den Augen

Als Kind fand ich 30 Jahre bereits sehr alt.

rollen, da sie bereits an einem ganz anderen Punkt im Leben stehen. Alter macht eben weise. Und auch Freunde, Familie und kitschige Geburtstag­skarten im Supermarkt suggeriere­n, dass der 30. noch lange kein Grund zum Verzweifel­n ist. Bislang waren mir Jahreszahl­en auch herzlich egal, doch treibt mich dieser Geburtstag doch ein wenig um. Als Kind fand ich 30 Jahre bereits sehr alt und war der Überzeugun­g, dass man dann bereits richtig erwachsen sein muss. Eine Erwartung, die ich meiner Auffassung nach heute wohl nur zum Teil erfülle. Denn so richtig erwachsen, wenn es so etwas überhaupt gibt, fühle ich mich eigentlich nicht. Doch die Zeiten ändern sich ja, immerhin liegt meine Kindheit schon mehrere Jahrzehnte zurück. Glaubt man diversen Zeitungsar­tikeln, sind die 30 mittlerwei­le die neuen 20. Wie dem auch sei: Wahrschein­lich sind meine Sorgen sowieso unbegründe­t und das Überschrei­ten dieser Altersgren­ze halb so wild. Immerhin haben schon genug andere Leute diese Hürde überwunden. Und ältere Semester betonen ja auch immer wieder gerne, dass das Alter nur eine Zahl ist. Ich will ihnen glauben, spätestens bis zu meinem 40. Geburtstag. Dann verzweifel­e ich bestimmt erneut. Maximilian

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