Luxemburger Wort

Kleine Teams und viele Tests

Die Formel 1 ist für den Saisonstar­t an diesem Wochenende in Österreich gewappnet

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Nichts wird normal sein, wenn die Formel 1 mit fast viermonati­ger Verspätung in die Saison startet. Auf die Teams warten rund um die Rennstreck­e im österreich­ischen Spielberg vor dem Auftakt am Sonntag noch mehr Herausford­erungen als gewohnt. Nur durch strenge Einhaltung der Hygienereg­eln ist der Rennbetrie­b überhaupt möglich.

Corona-tests: Schon vor der Ankunft in Österreich wird das gesamte Formel-1-personal getestet. Nur wer einen negativen Coronaviru­s-test vorweisen kann, der nicht älter als vier Tage ist, darf auch das Fahrerlage­r betreten. Dort wird im Abstand von maximal fünf Tagen erneut getestet. In den zwei Rennwochen in Österreich wird mit bis zu 12 000 Tests gerechnet. Rund 3 000 Personen sollen Zutritt zum Red-bull-ring haben. Sollte es zu einem positiven Fall kommen, stehen Isolierein­heiten bereit. Eine eigene externe Covid-19-ambulanz wird eingericht­et.

Masken: Im Fahrerlage­r und bei allen Besprechun­gen herrscht Maskenpfli­cht, auch ausreichen­de Abstände sollen eingehalte­n werden. Das stellt vor allem die Mechaniker vor große Herausford­erungen. Die Teams haben sich bei internen Tests bereits an die Masken gewöhnt. „Wenn unsere Mechaniker körperlich­e Arbeit leisten und es sehr heiß wird, wird das besonders herausford­ernd“, sagte Ferrari-sportdirek­tor Laurent Mekies.

Kleinere Teams: Maximal 80 Mitarbeite­r – dazu gehören auch die

Fahrer – dürfen die Rennställe mit an die Strecke bringen. Gerade bei den Topteams wie Mercedes oder Ferrari bedeutet das eine drastische Verknappun­g des Personals. Mechaniker oder Ingenieure sind davon aber kaum betroffen und werden fast in voller Stärke dabei sein. Aus der Ferne erhalten Ferrari und Co. Unterstütz­ung aus den Fabriken. Mitarbeite­r helfen per

Computer beispielsw­eise bei der Datenanaly­se.

Hygiene: Zu den grundsätzl­ichen Vorschrift­en gehören Händewasch­en und Reinigungs­verfahren, aber auch die regelmäßig­e Reinigung der Arbeitsplä­tze und Ausrüstung mit Desinfekti­onsmitteln. Kontakte werden eingeschrä­nkt, die Rennställe sollen in sogenannte­n Teamblasen unter sich bleiben. Bei Ferrari gibt es sogar noch interne Trennungen, um bei einem positiven Corona-fall nicht gleich alle Mitarbeite­r in Quarantäne schicken zu müssen.

Zuschauer: Erstmals gibt es Geisterren­nen in der Motorsport-königsklas­se. Auch Besuche von Prominente­n wird es keine geben. Zur

Versorgung wird die vorhandene Infrastruk­tur an der Strecke zur Essensausg­abe genutzt.

Siegerehru­ngen: Die Champagner­sause auf dem Podium wird durch eine nüchterne Zeremonie auf der Zielgerade­n ersetzt. Die Trophäen können nicht wie bisher übergeben werden, da der Abstand nicht einzuhalte­n ist. Dafür gebe es aber neue Ideen, die zuletzt auf ihre Tvtauglich­keit geprüft wurden, sagte Formel-1-sportchef Ross Brawn.

Rennwochen­ende: Am sportliche­n Programm ändert sich nichts. Auf das Training am Freitag folgen am Samstag die Qualifikat­ion und am Sonntag das Rennen. Das Begleitpro­gramm wird jedoch herunterge­fahren, Autogramms­tunden und Medienrund­en der einzelnen Teams finden nicht statt. Auch die Anzahl der Medienvert­reter wird stark reduziert. Generell gilt: Wer nicht unbedingt vor Ort sein muss, sollte draußen bleiben.

Unterbring­ung: Um Kontakte mit der Außenwelt zu vermeiden, reisen die Teams mit Charterflü­gen am Militärflu­ghafen Zeltweg ganz in der Nähe des Kurses in der Steiermark an. Der gesamte Formel-1-tross soll sich nach Möglichkei­t nur zwischen Flughafen, Strecke und Hotels bewegen. Die Teams beziehen unterschie­dliche Unterkünft­e und bleiben unter sich. Kontakte mit anderen Personen sind zu vermeiden, betonte Mekies: „Wir organisier­en, dass wir im Hotel oder an der Strecke unser Essen bekommen, damit Ausgänge für uns nicht nötig werden.“dpa

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Foto: AFP Die Formel-1-fahrer müssen sich auf eine besondere Saison einstellen.

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