Auf dem Weg zur Modellregion
Fondation Bassin minier beleuchtet in neuer Publikation die nachhaltige Entwicklung des Minett
Düdelingen. Seit 2010 veröffentlicht die Fondation Bassin minier Publikationen unter dem Titel „Mutations – Mémoires et perspectives du bassin minier“. Ziel der Publikationsreihe ist es, die wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Veränderungen der Südregion zu thematisieren. Im Düdelinger Kulturzentrum Opderschmelz ist vor Kurzem das elfte Band vorgestellt worden. Kernthema ist die Schaffung eines Unescobiosphärenreservats im Süden des Landes.
Wenn die vorherigen Ausgaben der Serie „Mutations“unter anderem die Themen Industriegeschichte, Bürger an ihrem Arbeitsplatz, der Minettpark Fond-degras, Migrationsbewegungen und Kriegswirren beleuchtet haben, so steht die aktuelle Ausgabe im Zeichen der Kandidatur der Südregion für das Unesco-label.
Begeisterung für Kandidatur
Simone Beck, Präsidentin der Commission nationale pour la coopération avec l’unesco, hob in diesem Zusammenhang hervor, dass es angesichts der Verhaltensweise der aktuellen Konsumgesellschaft, welche die Natur mittels unbegrenzten Wachstums und Vergeudung der Bodenschätze zerstöre, illusorisch sei, die beim vierten Weltkongress in Lima gesetzten Ziele zum Thema Biosphärenrücklagen zu erreichen.
Erfreut zeigte sich die Präsidentin allerdings darüber, dass die Unesco stark an der Kandidatur der elf Prosud-gemeinden interessiert sei. Im vergangenen September hatte die Minetteregion ihre Kandidatur für das Unescolabel „Man and Biosphere“gestellt.
Die elf Prosud-gemeinden haben dazu ein 250 Seiten dickes Kandidaturschreiben eingereicht. Voraussichtlich im Herbst soll bezüglich der Kandidatur eine Entscheidung fallen.
Simone Beck hob ebenfalls die Bestrebungen des Prosud-syndikats hinsichtlich der europäischen Kulturhauptstadt Esch 2022 hervor, die sich ebenfalls in diese Bemühungen einreihen. Gleichzeitig gab sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass in der zwölften Ausgabe der Serie „Mutations“eine positive Bilanz über die Aktion Mensch und Biosphäre gezogen werden könne.
Industrielles Erbgut schätzen
Im Beisein der Autoren, die in ihren Beiträgen im aktuellen Heft die nachhaltige Entwicklung der Südregion dokumentieren, erinnerte Antoinette Lorang, Vize-präsidentin der Fondation Bassin minier, im Zuge der Vorstellung daran, dass unter dem ehemaligen Kulturminister Robert Krieps das industrielle Erbgut der Südregion zum ersten Mal breiter zur Sprache gebracht worden war.
Bereits damals habe es mehrere Initiativen gegeben, die kulturelle Entwicklung des Südens voranzutreiben. In diesem Zusammenhang hat auch die Fondation Bassin minier bereits vor etlichen Jahren die Schaffung eines nationalen Zentrums für Industriekultur mit Hauptsitz in Belval gefordert.
Die Vize-präsidentin erläuterte zudem, dass die Fondation Bassin minier es sich fortan zum Prinzip mache, mit unterschiedlichen Akteuren zusammenzuarbeiten und die fachübergreifende Arbeit auch finanziell zu unterstützen.