Modell der Zukunft
Gemeinderat Strassen sieht aktuelle Unterrichtszeiten als Option für die kommenden Jahre
Strassen. In der Gemeinde Strassen sieht man die augenblicklichen Unterrichtszeiten in der Grundschule, die von 8 bis 13 Uhr dauern, als Modell der Zukunft an. Ein Thema, das während der jüngsten Ratssitzung im Zuge der Vorstellung der Schulorganisation 2020/2021 aufgegriffen wurde. Im Allgemeinen standen die Räte einer ausführlichen Debatte diesbezüglich positiv gegenüber. Neben den verschiedenen pädagogischen Vorteilen wurde allerdings auch auf tiefere Einschnitte ins Familienleben und größere Umstellungen im Schul- und Betreuungsalltag hingewiesen.
Was die provisorische Organisation betrifft, so sind im kommenden Schuljahr 760 Kinder in 48 Klassen eingeschrieben. Das Unterrichtsministerium hat 1 371 Lehreinheiten genehmigt. Zurzeit sind 65 Lehrkräfte vorgesehen.
Weitere Punkte auf der Tagesordnung waren:
Rücktritt. Bürgermeister Gast. Greiveldinger (LSAP) teilte mit, dass LSAP-RÄTIN Nicole d’angelo aus gesundheitlichen Gründen von ihrem Posten demissionieren wird. Ein Nachfolger wurde nicht genannt. Die Nächstgewählten auf der LSAP-LISTE sind Victoria El-khoury (641 Stimmen) und Luciano Benedetti (636 Stimmen).
Bauschuttdeponien. Ein Regierungsbeschluss vom 31. Januar sieht die Aufhebung des obligatorischen sektoralen Masterplans für Bauschuttdeponien vor. Dieser Beschluss muss von der Öffentlichkeit im Gemeindehaus eingesehen werden können, was in den vergangenen Monaten aufgrund der Corona-pandemie jedoch nicht erlaubt war. Angesichts der neu definierten Frist für Beanstandungen schlug Bürgermeister Greiveldinger vor, in der kommenden Ratssitzung
über eine Stellungnahme abzustimmen.
Regional Musekschoul Westen. Die provisorische Schulorganisation der Musikschule für das kommende Schuljahr mit 309 eingeschriebenen Schülern aus der Gemeinde Strassen wurde einstimmig angenommen, auch wenn mit kritischem Blick auf die kommunalen Kosten von 555 813 Euro hingewiesen wurde.
Fahrräder im Gegenverkehr. Vor einem Jahr hatte der Gemeinderat beschlossen, während einer Testphase den Autoverkehr in der Rue des Romains am Ort genannt „Um Bechel“im Einbahnverkehr einzuführen, während die Radfahrer in beide Richtungen fahren dürfen.
Diese Verkehrsänderung wurde nun einstimmig um ein Jahr verlängert. Aufgrund der engen Fahrbahn und dem teilweise gefährlichen Verhalten der Autofahrer wünschte sich Rätin Martine Dieschburg-nickels (DP) dort ein Fahrverbot für den Durchgangsverkehr. Gast. Greiveldinger erwähnte in diesem Zusammenhang, dass bei Kontrollen jeder dritte Autofahrer sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten habe.
Landverpachtung. Die Gemeinde verpachtet 752 Ar Agrarland an einen Landwirt, der auch Mitglied des Gemeinderats ist. Rat Jean-marie Dürrer (CSV) hätte hierfür eine öffentliche Ausschreibung bevorzugt. Der Schöffenrat verwies auf den einzigen noch tätigen Landwirt in der Gemeinde, den man unterstützen solle. Mit sieben Jaund einer Nein-stimme wurde der Vertrag am Ende doch verabschiedet.
Belgischer Atommüll. Bezüglich der grenzübergreifenden öffentlichen Befragungsprozedur des belgischen Organisme national des déchets radioactifs et des matières fissiles enrichies unterstrichen die Räte ihre Bedenken zu geplanten unterirdischen Atommülllagern an Luxemburgs Grenzen, die ein sehr hohes Risiko für die Wasserversorgung darstellen. Eine diesbezügliche Resolution wurde einstimmig gutgeheißen.