Gegen das Titeltrauma
Leverkusen will es im Dfb-pokalfinale gegen Bayern München wissen
Du hast keine Chance, also nutze sie. Nach diesem Motto möchte Bundesligist Leverkusen seine dritte Finalteilnahme im Dfb-pokal gegen den haushohen Favoriten Bayern München angehen. Obwohl in den vergangenen 27 Jahren gleich mehrmals die Chance auf einen Titelgewinn bestand, ging die Werkself dabei jeweils leer aus.
Der letzte, und bislang einzige nationale Pokaltriumph gelang Leverkusen im Mai 1993. Damals reichte ein später Treffer von Torjägerikone Ulf Kirsten zu einem mühevollen 1:0-Sieg gegen die Amateure von Hertha BSC. „Im Fußball bekommst du nichts geschenkt“, sagt Bayer-torwart Lukas Hradecky. „Es braucht kein Wunder, aber einen sehr guten Tag. Es geht um den Willen und darum, schon vorher zu glauben, dass man die Bayern schlagen kann“, so der finnische Nationalkeeper, der die Marschroute vorgibt: „Wir müssen die ganze Energie für den Verein, die Stadt und die Mitarbeiter aufbringen. Danach können wir zwei Wochen feiern.“
Titelhoffnungen
In der Vergangenheit war Leverkusen mehrmals kurz vor dem Ziel gestrauchelt. Besonders die Saison 2001/02 dürfte den Beteiligten noch in grausiger Erinnerung sein. Damals verspielten sie innerhalb weniger Tage die deutsche Meisterschaft, den Champions-leaguesieg gegen Real Madrid und abschließend das Dfb-pokalfinale gegen Bremen. Für einen Akteur wäre dieses Mal ein Sieg gegen die Bayern etwas ganz Besonderes. Abwehrspieler Dragovic gewann den nationalen Pokal zuvor bereits in der Schweiz, der Ukraine und in seiner Heimat Österreich. „Wir wissen, wir können den Bayern wehtun. Wenn jeder rennt, bis er ein Sauerstoffzelt braucht, dann haben wir eine Chance“, gibt sich der 29-Jährige selbstbewusst.
Am 13. Bundesliga-spieltag der abgelaufenen Saison hatte sich Leverkusen in München durchgesetzt (2:1). Kurze Zeit später setzten die Bayern jedoch zur großen Aufholjagd an, und feierten zuletzt 16 Pflichtspielsiege in Folge. Es scheint daher schwer vorstellbar, dass sich der deutsche Rekordmeister auf dem Weg zum 20. Pokaltriumph stoppen lässt.
Noch fünf Runden bleiben in der spanischen La Liga zu absolvieren. Von vorentscheidender Bedeutung
könnte der 34. Spieltag werden, sollte der FC Barcelona seine jüngsten Formschwankungen weiterhin nicht in den Griff bekommen. Die Katalanen müssen bei der Mannschaft der Stunde, dem FC Villarreal, antreten.
Vierkampf hinter Liverpool
Seit dem Restart nach der Coronapause holten die Submarinos in sechs Spielen 16 von 18 möglichen Punkten, schnuppern plötzlich sogar an den Champions-leagueplätzen und wollen nun auch Barça ein Bein stellen. Doch auch Spitzenreiter Real Madrid ist nicht um seine Auswärtsaufgabe in Bilbao zu beneiden. Sollten die Königlichen jedoch auch diese Partie unbeschadet überstehen, wäre dies ein weiterer großer Schritt in Richtung
34. Meistertitel, dem ersten seit drei Jahren.
In der Premier League deutet sich im Saisonendspurt ein Vierkampf um die verbleibenden zwei Champions-league-ränge hinter Liverpool und Manchester City an. Nachdem es lange so aussah, als könnte Leicester City Rang drei souverän ins Ziel retten, blieben die Foxes zuletzt drei Mal in Folge sieglos. Die beiden einzigen Punkte holten sie gegen die Abstiegskandidaten Watford und Brighton. Gegen Crystal Palace muss nun also unbedingt wieder ein Sieg her, ansonsten könnte die Konkurrenz aufschließen.
Nach der überraschenden Derbyniederlage bei West Ham steht auch der Tabellenvierte Chelsea gegen Watford unter Druck. In Lauerstellung liegen Manchester United und Wolverhampton, die mit jeweils drei Siegen nach dem Restart ihre Chance wittern. Beide genießen am Wochenende Heimrecht, dabei hat Manunited mit Bournemouth die wohl leichtere Aufgabe vor der Brust als Wolverhampton, das auf eigenem Platz auf Arsenal trifft. Beim Versuch, die ominöse 100-Punkte-marke zu knacken, hat Meister Liverpool gegen Aston Villa nichts zu verschenken.