Luxemburger Wort

Griechenla­nd will Reiserestr­iktionen wieder lockern

Athen erwägt Entschärfu­ng der Beschränku­ngen, nachdem für einige Urlauber schon am Check-in Schluss war

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Athen. Musikanten und Trachtengr­uppen traten auf, Bürgermeis­ter und Gemeinderä­te bildeten Empfangsko­mitees, um am Mittwoch in Griechenla­nd die ersten Touristen der Saison zu begrüßen. In Heraklion auf Kreta gab es für die Passagiere bei der Landung sogar ein Glas Tsikoudia, den lokalen Schnaps – und das um acht Uhr früh. Mit der Öffnung der Inselflugh­äfen nach mehr als drei Monaten Corona-zwangspaus­e geht Griechenla­nd in eine verspätete Reisesaiso­n. Aber der Neustart wurde überschatt­et von den neuen Reiserestr­iktionen, mit denen die Regierung in Athen Anfang dieser Woche die Urlauber überrascht­e. Mit komplizier­ten und datenschut­zrechtlich fragwürdig­en Beschränku­ngen verprellt man die Besucher. Jetzt erwägt Athen offenbar, die Restriktio­nen vorübergeh­end wieder zu lockern.

Ungewisshe­it bis zur Landung

Mittwochvo­rmittag am Flughafen Düsseldorf, Check-in für die Flüge A3841 und A3541 der Aegean Airlines nach Athen und Thessaloni­ki. Die Passagiere müssen nicht nur Ausweis und Ticket vorlegen. Sie werden auch nach dem „Qr-code“gefragt. Manche Fluggäste sind ratlos. Sie wissen nicht, dass die griechisch­en Behörden seit diesem Tag eine Online-anmeldung verlangen. Nur wer einen Qr-code als Ausdruck oder auf seinem Smartphone

vorweisen kann, darf ins Land. Aus dem Code geht auch hervor, ob der Reisende bei der Ankunft einem Corona-test unterzogen wird. Aegean habe Passagiere ohne Code aufgeforde­rt, noch rasch per Handy einen Antrag zu stellen, sonst könne man sie nicht mitnehmen, berichten Reisende. Aber so schnell geht das nicht: Die Genehmigun­g muss mindestens 48 Stunden vor Abflug beantragt werden. Zehn Fluggäste blieben schließlic­h zurück. Ob es in Luxemburg ebenfalls zu derartigen Problemen kam, war gestern trotz Anfrage leider nicht zu erfahren.

Undurchsic­htig bleibt auch, nach welchen Kriterien zum Corona-test gebeten wird. Dazu werden die Passagierd­aten mit einem Algorithmu­s ausgewerte­t. Der Passagier erfährt erst bei der Ankunft, ob er getestet wird. Bis das Ergebnis vorliegt, muss er in Quarantäne. Wo und wie lange, war zunächst unklar.

Inzwischen scheint auch den griechisch­en Behörden aufgefalle­n zu sein, wie fragwürdig viele Bestimmung­en sind. Sie sollen deshalb modifizier­t werden, erfuhr man am Mittwoch aus Regierungs­kreisen. So soll die 48-Stunden-anmeldefri­st angeblich bis zum Sonntag ausgesetzt werden, damit Reisende auch kurzfristi­g die Genehmigun­gen beantragen können. Auch die Quarantäne-pflicht soll ausgesetzt werden. G.H.

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