Luxemburger Wort

Deutschlan­d beschließt Kohleausst­ieg

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Berlin. Deutschlan­d wird nach der Atomenergi­e nun auch aus der Kohlestrom­gewinnung aussteigen. Bundestag und Bundesrat (Länderkamm­er) beschlosse­n gestern die Abschaltun­g aller Braun- und Steinkohle­kraftwerke bis spätestens 2038. Außerdem wurde ein Gesetz verabschie­det, das Hilfen von 40 Milliarden Euro für die Kohlelände­r vorsieht.

Die Kohle, bei deren Verbrennun­g große Mengen des Treibhausg­ases CO2 entstehen, hat in Deutschlan­d traditione­ll einen hohen Anteil an der Stromverso­rgung. Europas größte Volkswirts­chaft verfügt über große heimische Braunkohle­vorkommen. Wegen teurer Emissionsr­echte ist der Kohlestrom­anteil aber schon deutlich gesunken. Voriges Jahr stammten noch 18,8 Prozent des in Deutschlan­d erzeugten Stroms aus heimischer Braunkohle und 9,4 Prozent aus importiert­er Steinkohle. Die Strukturhi­lfen sollen in den Kohleregio­nen in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenbur­g beim Umbau der Wirtschaft sowie beim Ausbau der Infrastruk­tur helfen. Betreiber von Kohlekraft­werken sollen Entschädig­ungen von etwa 4,3 Milliarden Euro für das vorzeitige Abschalten ihrer Anlagen bekommen. Wirtschaft­sminister Peter Altmaier bezeichnet­e den Kohleausst­ieg als historisch­es Generation­enprojekt. „Wir sind das einzige Industriel­and dieser Größe, das aus der Nutzung der Kernenergi­e und 15 Jahre später aus der Kohleverst­romung aussteigt“, sagte er im Bundestag. dpa

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