Luxemburger Wort

4. Juli: Warum er so wichtig ist

- Von J. Randolph Evans *

Die Rolle der Vereinigte­n Staaten auf der Weltbühne hat sich im Laufe der letzten 244 Jahren sicherlich weiterentw­ickelt, nicht aber das Wesen dessen, was sie darstellen. Zwei Dokumente definieren uns.

Erstens verkündet unsere Unabhängig­keitserklä­rung mit Gewissheit: „Wir halten diese Wahrheiten für selbstvers­tändlich, dass alle Menschen [...] von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußer­lichen Rechten ausgestatt­et sind, zu denen Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören ...“

Beachten Sie zunächst, dass die Quelle der Anerkennun­g dieser Wahrheiten „Wir“ist. Beachten Sie dann, dass diese Wahrheiten als „selbstvers­tändlich“zu erachten sind – sie bedürfen keiner Bestätigun­g durch die Regierung oder die Politik. Sie sind selbstvers­tändlich, es bedarf nichts Weiteren.

Die Essenz dessen, wer wir sind, besteht darin, dass wir als wahr akzeptiere­n, dass jeder Mensch das unveräußer­liche Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück hat. Diese Rechte stammen weder von einer Regierung, einem Monarchen, einem religiösen Führer oder einer Regierungs­partei, noch leiten sie ihre Existenz davon ab. Sie existieren für „Wir“Amerikaner.

Das zweite Dokument, unsere Verfassung, beginnt mit demselben „Wir“in ihrer Präambel, um wie folgt unser Ziel zu beschreibe­n: „Wir, das Volk der Vereinigte­n Staaten, um eine vollkommen­ere Union zu bilden ...“

Unsere Verfassung beginnt nicht mit „wir sind perfekt“. Wie wir von Anfang an erkannt haben und die Geschichte gezeigt hat, sind wir weit davon entfernt, perfekt zu sein.

Im Laufe unserer Geschichte haben wir uns beim Streben nach einer vollkommen­eren Union immer wieder Beulen und blaue Flecken geholt und tun dies auch weiterhin. In der Tat, wie die Welt selbst bezeugen kann, sind unsere Unvollkomm­enheiten durch das Recht auf freie Meinungsäu­ßerung und friedliche Proteste offensicht­lich.

Aber täuschen Sie sich nicht, Perfektion bleibt unser Ziel.

Natürlich ist Perfektion, wie wahre Größe, ein schwer fassbares Ziel, aber eines, das uns dennoch zu einem rastlosen, fortwähren­den Streben nach etwas Besserem als zuvor bestimmt, während wir uns immer bewusst sind, dass wir das, wonach wir streben – Perfektion – noch nicht erreicht haben.

Es überrascht nicht, dass ein solch tief verankerte­s Bekenntnis eines ganzen Volkes zur Perfektion bedeutet, dass diese Menschen danach streben, die Besten zu sein – nicht gut, nicht besser und sicherlich nicht einfach nur akzeptabel. Es ist ein wesentlich­er Bestandtei­l dessen, was wir sind – selbstbest­immte Frauen und Männer, die ihren Verbündete­n zweimal dabei halfen, Weltkriege zu gewinnen, einen Mann auf den Mond brachten und die Freiheit zu einer unangefoch­tenen Tatsache unseres Gesellscha­ftsvertrag­s machten.

Im Laufe unserer Geschichte haben wir uns beim Streben nach einer vollkommen­eren Union immer wieder Beulen und blaue Flecken geholt und tun dies auch weiterhin.

Als ein selbstbest­immtes, freies Volk fürchten wir auch heute noch die Anhäufung und Konzentrat­ion von Macht durch jede Person, Regierung oder Gruppe. Die Geschichte ist reich an Beispielen für die Gräueltate­n, die folgen, wenn eine Nation, Gruppe oder Person zu viel Macht in sich vereint.

Doch anstatt sich auf Kugeln zu verlassen, um eine solche Machtkonze­ntration einzudämme­n, setzt die Verfassung der Vereinigte­n Staaten auf Stimmzette­l – Ausdruck politische­r Macht durch „Wir, das Volk“.

Angesichts der wichtigen Rolle, die sie in unserem Land spielen, sollte es niemanden überrasche­n, dass amerikanis­che Wahlen Außenstehe­nden als kriegerisc­h erscheinen können. Wahlkämpfe sind echte Kämpfe um echte politische Macht. Aber es gibt keine Gewehre und es gibt keine Kugeln.

Für ein schwaches Herz kann es hässlich werden. Und dieses Wahljahr wird wohl keine Ausnahme bilden. Doch auch der hässlichst­e Wahlkampf ist einem echten Krieg mit echten Opfern – statt lediglich politische­n – in jedem Fall vorzuziehe­n.

In den kommenden Monaten, selbst inmitten der COVID-19Pandemie, werden in den Vereinigte­n Staaten am 3. November 2020 unter anderem der USPräsiden­t, das gesamte US-Repräsenta­ntenhausun­d ein Drittel des US-Senats neu bestimmt.

Wenn alles vorbei ist, werden wir, das Volk der Vereinigte­n Staaten, uns auf die nächsten Wahlen zubewegen, und dann auf die übernächst­en, in unserem nie endenden Streben nach einer perfektere­n Union.

Unser Streben wird nie ein Ende finden, und das soll es auch gar nicht. Es ist, wer wir sind – ein freies Volk, das von unserem Schöpfer mit bestimmten unveräußer­lichen Rechten – auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück – ausgestatt­et wurde; Rechte, die wir für die Welt wollen und die für uns aber garantiert sind.

Einen glückliche­n 4. Juli!

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