Museen für neue Generationen
Mit einer klassischen Dauerausstellung – im schlimmsten Fall sichtbar seit Jahren nicht mehr bewegte Ausstellungsobjekte ohne Beschreibung und Narration – lockt man kaum mehr junge Leute in ein Museum. Oder ist das alles nur ein Trugschluss? Gehen Jugendliche nur auf Druck von Schule und Elternhaus in eine Ausstellung? Wie empfinden sie einen Besuch? Und hat nicht vielleicht sogar die Wiedereröffnung der Museen und Ausstellungszentren nach dem völligen Lockdown im letzten Mai nicht sogar das Interesse neu beflügelt? Was muss man in einer Wissensgesellschaft, in der jede Information verfügbar scheint, die Museumspädagogik völlig überdenken? Alle diese Fragen stehen im Raum, wenn die Luxemburger Sektion des „International Council of Museums“(Icom), der als Zusammenschluss von Museen weltweit unter anderem um die Zukunftsfragen der Museen berät und Expertisen dazu sammelt, ein Online-Seminar unter dem eher sperrigen Titel „Muechtverhältnisser am Musée. Wéi jonk Leit zu Lëtzebuerg Muséeë gesinn an erliewen“am kommenden Dienstag um 15 Uhr abhält. Viele mögliche Antworten stecken in der Forschungen von Laurence Brasseur, deren Doktorarbeit Basis für dieses Seminar ist. Brasseur hat in Luxemburger Jugendhäusern nachgehört, wie die Jugendlichen ihr Kulturerleben – eben wie schon der Titel sagt – selbst einschätzen und bewerten. Und vielleicht ist diese Feldstudie damit auch von großer Bedeutung für die generelle Einschätzung von Kulturangeboten für Jugendliche aller Art im Großherzogtum. Insofern ist dieses Online-Seminar spannend nicht nur für die breite Öffentlichkeit, sondern besonders Verantwortliche in Schulen und pädagogischen Einrichtungen oder auch die zuständigen Kräfte für die Jugend- und Kulturarbeit der Gemeinden, die sich für die Teilnahme über die Website des hauptstädtischen Naturmuseums unter www.mnhn.lu melden können. Denn die Fragen um die zukünftige Ausgestaltung der Kulturangebote hat durch die Erfahrungen aus der Coronazeit sicher zudem an Relevanz gewonnen.
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