Luxemburger Wort

Unerwartet­es Ungemach

Abfallsynd­ikat Sidec muss Zwischenlö­sung für rund 400 Tonnen Restmüll pro Woche finden

- Von John Lamberty

Diekirch. Wegen der mutmaßlich­en Risiken einer Virus-Übertragun­g durch Feinstaube und BioAerosol­e hat das Abfallsynd­ikat Sidec seine mechanisch-biologisch­e Anlage zur Vorbehandl­ung von Restabfäll­en am Fridhaff seit Beginn der Corona-Krise außer Betrieb genommen. Der gesamte anfallende Hausmüll wird seither auf Basis einer Abmachung zur Entsorgung in die Installati­onen des Abfallsynd­ikats Sidor nach Leudelinge­n gebracht.

Wegen dringender Wartungsar­beiten an seiner Verbrennun­gsanlage kann das Sidor nun aber einen Teil der überschüss­igen Mengen aus dem Landesnord­en – im Umfang von 400 Tonnen pro Woche – ab sofort und bis zum September nicht mehr annehmen, wie das Sidec in einem Schreiben an seine Mitgliedsg­emeinden erklärt, das dem „Luxemburge­r Wort“vorliegt.

Das Sidec bemühe sich zurzeit um Alternativ­en, von der möglichen Zwischenla­gerung verpackter „Müllballen“bis hin zur Entsorgung in einer Verbrennun­gsanlage in Deutschlan­d. Allerdings stünden solche Lösungen frühestens zum 13. Juli bereit, wie es heißt.

Aufgrund der Lage wird in den Anlagen am Fridhaff nun vorübergeh­end kein Restmüll mehr angenommen, der nicht über die öffentlich­e Entleerung der grauen Tonnen von Bürgern und Gemeinden kommt. Betroffen von dem zwischenze­itlichen Anlieferun­gsstopp sind demnach in der Hauptsache Unternehme­n, die Reststoffa­bfälle an das Sidec liefern.

Zur Sammlung und Entsorgung des Hausmülls von Bürgern und Gemeinden ist das Syndikat verpflicht­et. Auch die Anlieferun­g von Bauschutt, Metall, Karton oder ähnlichem Abfall im Containerp­ark am Fridhaff ist garantiert. Sperrmüll in haushaltsü­blichen Mengen wird ebenfalls weiterhin angenommen.

Sidec-Direktor Armand Schmitz spricht gegenüber dem „Luxemburge­r Wort“von einer schwierige­n Situation. Da man aber bereits konkrete Lösungen in Aussicht habe, hoffe man, schnellstm­öglich zur Normalität zurückkehr­en zu können. Parallel dazu soll eine Studie zudem die quantitati­ve Präsenz von Corona-Viren in Haushaltsa­bfällen genauer untersuche­n.

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Foto: Lex Kleren Wegen dringender Wartungsar­beiten kann das Sidor bis September nicht mehr die gesamten Reststoffm­engen aus dem Landesnord­en annehmen. Für das Sidec ein akutes Problem.

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