Luxemburger Wort

„Zumutbarer Eingriff“

Deutschlan­d: Corona-Testpflich­t für Rückkehrer aus Risikogebi­eten ab morgen

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Berlin. Im Kampf gegen die Ausbreitun­g des Corona-Virus müssen sich Einreisend­e aus internatio­nalen Risikogebi­eten von diesem Samstag an bei der Rückkehr nach Deutschlan­d testen lassen. Das ordnete Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn an, wie er gestern in Berlin mitteilte.

Welche Länder als Risikogebi­ete gelten, steht auf einer Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI) – aus der EU sind derzeit Luxemburg, die belgische Provinz Antwerpen und die drei spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra auf der Liste. Zentrales Kriterium ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangene­n sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizie­rte

pro 100 000 Einwohner gegeben hat.

Spahn sagte, mit der Testpflich­t für Rückkehrer aus Gebieten mit hohen Fallzahlen wolle man „auf Nummer sicher“gehen. „Mir ist sehr bewusst, dass das ein Eingriff in die Freiheit des Einzelnen ist.“Es sei aber ein zumutbarer Eingriff. „Freiheit heißt nicht immer nur Freiheit für mich alleine.“Wer aus solchen Risikogebi­eten kommt, muss sich bisher schon direkt für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben und beim Gesundheit­samt melden. Möglich ist auch, ein negatives Testergebn­is vorzulegen, das höchstens 48 Stunden alt ist.

Bereits seit vergangene­m Samstag können sich alle Einreisend­en aus dem Ausland freiwillig und kostenlos auf das Corona-Virus testen lassen. Jede bisher unentdeckt­e Infektion mache einen Unterschie­d, sagte Spahn. Er verteidigt­e es erneut, dass die Reisenden dafür nicht selbst zur Kasse gebeten werden sollen. Die Kosten übernimmt letztlich der Bund. dpa

Freiheit heißt nicht immer nur Freiheit für mich alleine. Jens Spahn, deutscher Gesundheit­sminister

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