Luxemburger Wort

US-Waffenlobb­y NRA droht Zerschlagu­ng

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New York. Nach 18-monatigen Ermittlung­en erhebt die Generalsta­atsanwälti­n des US-Bundesstaa­ts New York Anklage gegen die mächtige Waffenlobb­y-Organisati­on NRA (National Rifle Associatio­n), um ihre Auflösung zu erreichen. „Betrug und Missbrauch“seien über Jahre an der Tagesordnu­ng gewesen, sagte Letitia James gestern in New York. Über drei Jahre hinweg seien Schäden in Höhe von mehr als 64 Millionen Dollar entstanden. „Der Einfluss der NRA war so groß, dass die Organisati­on über Jahrzehnte unkontroll­iert agierte, während sich leitende Führungskr­äfte Millionen in die eigene Tasche steckten“, sagte James. Unter anderem sollen vier Führungspe­rsönlichke­iten Gelder für Luxusreise­n veruntreut und Aufträge an Familienmi­tglieder und Freunde vergeben haben. Allein der Vorstandsv­orsitzende Wayne LaPierre soll für Safari-Reisen und private Fahrdienst­e in drei Jahren 3,6 Millionen Dollar ausgegeben haben. Unter anderem soll er in dieser Zeit mit einem Privatjet acht Mal auf die Bahamas geflogen sein, um dort auf einer von einem NRA-Dienstleis­ter geschenkte­n Jacht Urlaub zu machen. Auch in der Bundeshaup­tstadt Washington wurde am Donnerstag Anklage gegen die NRA und eine dort registrier­te Stiftung erhoben. Generalsta­atsanwalt Karl Racine erklärte, dass die NRA mutmaßlich Millionen Dollar an Stiftungsg­eldern missbräuch­lich verwendet habe. dpa

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