Angst vor der eigenen Courage
Ob Jesus übers Wasser gegangen ist oder nicht, sei dahingestellt – diese Szene hat eine interessante Aussage für jeden von uns: als Petrus aus dem Boot stieg und Jesus entgegenging, sah er auf Jesus. Dann spürte er den Wind und die Wellen und sah aufs Wasser. Das lies Angst in ihm aufkommen. Ein erneuter Blick auf Jesus gab ihm wieder Zuversicht, und dann schaute er wieder aufs Wasser. Nun wurde die Angst größer als sein Glaube und er begann zu sinken.
Menschliche Reaktion
Komisch ist hier, dass der erfahrene Fischer und Schwimmer Petrus Angst bekam, obwohl er wohl die paar Meter zum Boot eigentlich auch hätte schwimmen können – und seine Freunde hätten ihm ins Boot geholfen. Hätte er sich weiter auf Jesus verlassen, wäre er wohlbehalten bei ihm angekommen und sie hätten zusammen ins Boot steigen können.
Petrus hat menschlich reagiert und traute seinem eigenen Mut nicht.
Kommt es nicht bei jedem von uns vor, dass wir einen Weg einschlagen und uns dann fragen, ob es denn nun der richtige ist? Als junger Mensch hat man sich seinen Traumberuf ausgesucht, aber der Weg dorthin (Studium oder Lehre) entpuppt sich als schwieriger als erwartet. Das junge Ehepaar
hat sich große Ziele gesetzt was sein zukünftiges Zusammenleben angeht, jedoch stellen sich ihm unerwartete Probleme in den Weg: hohe finanzielle Anforderungen, Krankheit, Arbeitslosigkeit oder vielleicht nur die Frage ob man die Richtige beziehungsweise den Richtigen geheiratet hat.
In kleinen und großen Entscheidungen stehen wir immer wieder vor der Frage, ob wir den richtigen Weg eingeschlagen haben oder bekommen Angst vor unserer eigenen Courage. Wenn der gewünschte Erfolg in einer ersten (oder sogar zweiten) Phase ausbleibt, beginnt sich Enttäuschung in uns auszubreiten. Und wenn sich dann um uns herum
Probleme aufwälzen, laufen wir Gefahr, im Strudel der Angst zu versinken – wie Petrus auf dem Wasser.
Warum zweifeln wir?
Jesus sagt zu Petrus: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“Und diese Frage kann er mir und uns allen stellen: „Warum zweifelst du an mir? Und warum zweifelst du an dir selber?“Ein gläubiger Unternehmer hat erzählt, dass seine Firma in einer Krisenzeit kurz vor dem Bankrott stand, als er in einem Buch las, man solle Gott auch für Schwierigkeiten danken. Mit seiner Frau kniete er nieder und dankte Gott trotz der Schwierigkeiten. Ihm wurde danach gesagt, er sollte antizyklisch handeln und er stellte einen Vertreter ein, der kurze Zeit später einen sehr großen Auftrag an Land zog.
Vieler Wort kurzer Sinn: In allem was wir unternehmen, ob Großes im Privaten oder Beruflichen oder im kleinen Unscheinbaren, lasst uns den Blick auf Jesus gerichtet halten, damit Er zum Gelingen beiträgt.
Petrus hat menschlich reagiert und traute seinem eigenen Mut nicht.