Trennungsschmerz
Trennungen hat wohl jeder schon durchlebt. Manche fallen einem leicht, andere eher schwer. Genau eine solche werde ich in naher Zukunft wohl oder übel ins Auge fassen. Nein, es geht nicht um mein Privatleben. Das hat an dieser Stelle nämlich nichts zu suchen. Vielmehr ist die Rede von einer meiner Lieblingshosen. Denn sie ist Opfer des Lockdowns, vor allem des damit verbundenen Home Office geworden. Zog ich bis Mitte März zum Arbeiten noch Jeans und Co. an, bevorzuge ich es seither zu Hause etwas bequemer. Ich bin ehrlich: Entgegen aller Tipps und Gepflogenheiten verbringe ich den Vormittag öfters in meiner Pyjamahose. Diese hat allerdings
Die Hose ist Opfer des Home Office geworden.
bereits einige Jahre auf dem Buckel und mich durch so manches Auf und Ab begleitet. Die vergangenen Wochen haben sie nun aber wohl definitiv überstrapaziert. Ein erstes Anzeichen hierfür vermittelte sie mir vor etwa zwei Monaten. Damals klaffte auf der Vorderseite auf einmal plötzlich ein großes
Loch in einer Naht. Mit Nadel und Garn war das Problem bald behoben. Allerdings nicht für sehr lang. Denn ein paar Wochen später ereilte eine Naht an der Rückseite das gleiche Schicksal. Erneut musste die Hose unter die Nähmaschine. Und erneut war der Erfolg nur von kurzer Dauer. Denn mittlerweile ist eine weitere Naht gerissen. Wohl hänge ich an der Hose und werde sie erneut zusammenflicken. Allerdings muss ich mich auch der Realität stellen: Mit jedem Tragen und jeder Wäsche wird das Kleidungsstück anfälliger für weitere Risse und mit jeder Reparatur etwas enger und demnach weniger bequem. Über kurz oder lang bleibt mir wohl nichts anderes als eine Trennung übrig. Aber bis es so weit ist – und ein würdiger Ersatz für das gute Stück gefunden ist –, werden wir noch ein paar schöne Stunden zusammen verbringen. Sophie