Sommer, Sonne, Hitzewelle
Ausreichend Wasser und Schatten: Bereits einfache Maßnahmen helfen, sicher durch die heißen Tage zu kommen
Luxemburg. Dem Großherzogtum stehen schweißtreibende Tage bevor. Eine Hitzewelle bahnt sich an. Stiegen die Temperaturen gestern bereits auf rund 30 Grad Celsius, meldet der nationale Wetterdienst für heute Temperaturen von bis zu 34 Grad und hat deshalb eine Alerte Orange ausgerufen. Laut den Vorhersagen soll es am Wochenende und darüber hinaus weiter heiß bleiben, die Temperaturen sollen bis zu 36 Grad erreichen. In den kommenden Tagen ist zudem mit sogenannten Tropennächten zu rechnen, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen sollen.
Ein Plan gegen die Hitze
Bei hohen Temperaturen ist vor allem eines wichtig: ausreichend trinken – mindestens anderthalb Liter Wasser pro Tag. Besonders ältere Menschen sollten sich in dieser Zeit vergewissern, dass sie genügend Trinkwasser zur Verfügung haben. Personen über 75 Jahre können sich für den Plan canicule des Gesundheitsministeriums anmelden (Tel. 27 55).
In Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz und der Copas, dem Verband der Hilfs- und Pflegedienstleister, erfolgen im Falle einer Hitzewelle dann Hausbesuche bei den angemeldeten Personen. Derzeit stehen rund 860 Personen auf der Liste, 50 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. Hausbesuche werden derzeit aber noch keine ausgeführt. Der Plan canicule ist noch nicht in Kraft. Dafür müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein – unter anderem müssen die Temperaturen während mehrerer Tage über 35 Grad Celsius liegen.
Auf die Außentemperaturen kann man zwar keinen Einfluss nehmen, die Hitze in den eigenen vier Wänden bekämpft man allerdings am besten, indem man sie gar nicht erst eindringen lässt. Deshalb sollten ab dem ersten Hitzetag die Fenster weitgehend geschlossen und die Rollläden herruntergelassen werden. Morgens oder nachts, wenn es draußen kühler ist, sollte die Wohnung dann gut gelüftet werden. Im Innenbereich
kann auch ein Ventilator für Abkühlung sorgen. Die Geräte verbrauchen zudem in der Regel wesentlich weniger Strom als eine Klimaanlage.
Draußen sollten sich bei diesen Temperaturen körperliche Aktivitäten in Maßen halten, da die Hitze sich negativ auf den Kreislauf auswirken kann. Eine Hitzeerschöpfung, eine Art Schwächeanfall, der durch große körperliche Anstrengung und gleichzeitige ungenügende Flüssigkeitsaufnahme ausgelöst wird, ist nur eine der möglichen Folgen. Betroffenen muss ausreichend Wasser gegeben werden, und sie müssen sich fernab der Sonnenstrahlen an einem kühlen Ort erholen können. Nasse Tücher können zusätzliche Abkühlung spenden. Ansonsten droht ein mitunter lebensbedrohlicher Hitzeschlag, da der Körper nicht mehr ausreichend schwitzt und sich nicht abkühlen kann.
Vorsicht, Ozon
Auch erhöhte Ozonwerte in der Atmosphäre können ein Gesundheitsrisiko darstellen. Zwar besteht zurzeit in diesem Zusammenhang keine Warnung, doch sind die Werte in der jüngsten Vergangenheit während der Sommermonate regelmäßig angestiegen.
Befindlichkeitsstörungen wie Tränenreiz, Reizung der Atemwege, Husten, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden können die Folge von einer erhöhten Ozonbelastung sein. Vor allem für Ältere, Kinder und Menschen mit Atemwegs- oder Herzerkrankungen wird es gefährlich, wenn die Werte eine kritische Marke übersteigen. Darum sollten sie bei hohen Ozonwerten auf körperliche Anstrengung verzichten – gerade im Freien, denn in Gebäuden ist die Konzentration des schädlichen Gases oft nicht so hoch.
Sassenheim. Bis zu 240 Feuerwehrleute sind vor einem Jahr über mehrere Tage hinweg in der Industriezone Gadderscheier im Einsatz. Zuvor war am Mittwoch, dem 31. Juli 2019 gegen 10.30 Uhr, gemeldet worden, Holzpaletten hätten sich auf dem Gelände des Laminatund Spanplattenherstellers Kronospan entzündet. Später sollten die Flammen auf große Rohholzstapel, die auf dem Areal des holzverarbeitenden Werkes gelagert waren, übergreifen.
Die regenarmen Sommertage sorgten damals dafür, dass das gelagerte Holz trocken war und die Flammen sich schnell ausbreiten konnten. So entwickelte sich binnen kurzer Zeit ein Großbrand, der hierzulande mehrere Tage lang die Schlagzeilen beherrschen sollte.
Nachdem es zuerst ausgesehen hatte, als wäre der Brand rasch unter Kontrolle zu kriegen, war schnell von „unglücklichen Umständen“die Rede, die ein Löschen der Flammen erschwerten. So wurde später etwa von einem Wasserreservoir berichtet, das wegen der Hitze geplatzt war. Immer wieder loderte das Feuer auf. Unterstützung erhielten die Rettungskräfte des lokalen Einsatzzentrums indes aus ganz Luxemburg. Auch Feuerwehrkräfte aus Frankreich rückten mit Schaumund Wassertanks an. „La nuit sera longue“, twitterte der Direktor des Corps grand-ducal d'incendie et de secours (CGDIS), Paul Schroeder, am späten Abend des 31. Juli.
Am Tag darauf, nach anderthalb Tagen Einsatz, änderte die Feuerwehr ihre Strategie, wie der Sprecher des CGDIS, Cédric Gantzer, damals dem LW erklärte: „Wir haben damit begonnen, die brennenden Holzstapel wegzuräumen.“Es sei dabei darum gegangen, mithilfe von Baggern die großen Stapel auseinanderzubreiten. So sollte einerseits sichergestellt werden, dass sich keine brennenden Reste mehr darunter befinden. Andererseits sollten auch kleinere Stapel geschaffen werden, die sich einfacher löschen lassen. Eine Strategie, die aufgehen sollte. Am Freitag, dem 2. August, wurde vermeldet, das Feuer sei gelöscht.
Sorge um Wasserversorgung
Während der gesamten Löscharbeiten waren große Mengen an Löschwasser mit Tankwagen herbeigeschafft
Kronospan hat seit dem Brand die Lagermengen von Rinde deutlich reduziert. David Brenner, Geschäftsführer
worden. Dies hatte in der Gemeinde Sassenheim eine Diskussion über die Wasserversorgung ausgelöst. Die damalige Schöffin und heutige Bürgermeisterin, Simone Asselborn-Bintz, sagte damals dazu im Gespräch mit dem LW: „Es ist eine Wasserleitung des Syndicat des Eaux du Sud (SES) vor
Ort. Nach meinen Informationen reicht dieses Wasser auch aus.“
Dass dennoch Wasser mit Tankwagen herangeschafft wurde, sei eine Entscheidung des CGDIS gewesen. Zu keinem Augenblick sei die Wasserversorgung der Gemeinde infrage gestellt gewesen, so Simone Asselborn-Bintz.
Dennoch hatte der Großbrand Auswirkungen auf das Wasserwesen. Denn, während der Löscharbeiten geriet Ammonium in den Lauf der nahe gelegenen Korn. Da der Abbau von Ammonium mit Sauerstoffverbrauch verbunden ist, bedeutete dies den Tod von Fischen und anderen Flussbewohnern. Mittlerweile hat sich die Korn allerdings erholt.
Bereits Mitte Oktober sagte der beigeordnete Direktor des Wasserwirtschaftsamtes, Luc Zwank, dem LW hierzu: „Chemisch gesehen stellt die Korn sich wieder wie vor dem Brand dar. Das heißt, immer noch relativ belastet, aber nicht mehr als vorher.“
Biologisch habe der Brand und der Abbau des Ammoniums einen Rückschlag für die Korn bedeutet. Ammonium entsteht etwa beim Abbauprozess von Holz. Vor Ort waren, wie bereits erwähnt, riesige Berge an Holzstämmen gelagert.