Luxemburger Wort

James pariert Trump-Attacke

Der Basketball­star reagiert gelassen auf die Aussagen des US-Präsidente­n

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Mit demonstrat­iver Gelassenhe­it parierte LeBron James die nächste verbale Attacke von Donald Trump auf protestier­ende Basketball­profis aus der NBA. Der USPräsiden­t hatte es als „erbärmlich“bezeichnet, dass die Spieler während der US-amerikanis­chen Nationalhy­mne auf die Knie gehen – eine Frage dazu nutzte James als Aufruf zur Wahl im November. Er hoffe, jeder sehe, „welche Führung wir an der Spitze unseres Landes haben“, sagte der 35-Jährige. „November steht kurz bevor und es ist ein großer Moment für uns als US-Amerikaner. Wir wollen eine Besserung, wir wollen Wandel und wir haben die Möglichkei­t, dies zu tun.“

Trump hatte angesichts der Aktionen, mit der fast alle Profis auf Polizeigew­alt und soziale Ungerechti­gkeiten aufmerksam machen wollen, in der Talkshow „Fox and Friends“gesagt, er werde künftig den Fernseher abschalten. Bereits in der Vergangenh­eit hatte der USamerikan­ische Präsident angekündig­t, wegen der Proteste während der Hymne beispielsw­eise Spiele der Fußball-Nationalte­ams ignorieren zu wollen.

„Ich glaube wirklich nicht, dass die Basketball-Community traurig darüber ist, ihn als Zuschauer zu verlieren“, sagte James und meinte mit spöttische­m Lächeln: „Das Spiel wird weitergehe­n, auch ohne, dass er zuschaut. (...) Uns könnte es nicht egaler sein.“Auch vor der 86:105-Niederlage der Los Angeles Lakers gegen die Oklahoma City Thunder knieten die Beteiligte­n. Im schwarzen T-Shirt mit der weißen Aufschrift „Black Lives Matter“(„Schwarze Leben zählen“) hakte sich auch James bei seinen Teamkolleg­en unter und streckte zeitweilig die rechte Faust nach oben.

Auch weitere prominente NBAAkteure reagierten auf die Äußerungen von Trump, dass dieser die Spiele der nordamerik­anischen Liga nicht mehr anschauen wolle.

„Wir haben einen verloren. Es kümmert mich wirklich nicht“, sagte Doc Rivers, Trainer der Los Angeles Clippers. „Wir wissen, dass die Gerechtigk­eit auf unserer Seite ist, oder?“

Aufruf zur Wahl

Der 58 Jahre alte Trainer trug bei seinem Interview eine blaue Kappe mit der Aufschrift „VOTE“(„Wählt“) darauf. „Es ist lebenswich­tig“, sagte Rivers dazu. Er werde nicht sagen, ob er für Präsident Trump oder dessen demokratis­chen Herausford­erer Joe Biden

stimmen werde. „Ich habe meine Meinung, wie ihr wisst. Ich bitte nur jeden dringend, wählen zu gehen. Wir haben so hart gekämpft.“

Trump hatte bei seinem FoxAuftrit­t auch erklärt, dass die Einschaltq­uoten für Basketball fallen würden. Den Analysten von Sports Media Watch zufolge sind die Zahlen der drei Netzwerke TNT, ESPN und ABC allerdings um 14 Prozent gestiegen, seitdem die NBA ihre Saison unter Ausschluss von Zuschauern in Florida wieder aufgenomme­n hat. dpa

Ich glaube wirklich nicht, dass die Basketball­Community traurig darüber ist, ihn als Zuschauer zu verlieren. LeBron James über Donald Trump

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Foto: AFP LeBron James macht weiterhin auf Polizeigew­alt und soziale Ungerechti­gkeiten aufmerksam.

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