Luxemburger Wort

Wahl-Verlegung: USRegierun­g bestraft Lam

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Washington/Hongkong. Nach der umstritten­en Verschiebu­ng der Wahl in Hongkong haben die USA Sanktionen gegen die Regierungs­chefin der chinesisch­en Sonderverw­altungszon­e, Carrie Lam, erlassen. Das teilte das US-Finanzmini­sterium gestern in Washington mit. Lam und zehn weitere Personen befinden sich damit auf einer Liste von Personen, deren Vermögensw­erte die US-Regierung einfriert. Die Regierungs­chefin sei „direkt verantwort­lich für die Umsetzung von Pekings Politik zur Unterdrück­ung der Freiheit und demokratis­cher Prozesse“in Hongkong, hieß es in einer Mitteilung.

Die Verschiebu­ng der Wahl durch Lams Regierung Ende Juli war in Hongkong und internatio­nal auf scharfe Kritik gestoßen. Lam hatte die Verlegung mit dem Risiko durch das Corona-Virus begründet, da die Anzahl der Neuinfekti­onen in Hongkong jüngst wieder gestiegen ist. Kritiker sahen hingegen den Versuch, eine Blamage zu verhindern, da der Unmut über das pekingtreu­e Regierungs­lager und das neue Staatssich­erheitsges­etz groß ist. Peking wolle einen Erfolg der Opposition verhindern.

Regierungs­chefin Lam hatte politische Motive bestritten. Die Pandemie sei eine große Gefahr. Bei einer Wahl gebe es große Versammlun­gen und soziale Kontakte, die ein ernstes Risiko darstellte­n. Es habe mehr Länder gegeben, die Wahlen abgesagt oder verschoben hätten, als solche, die sie abgehalten hätten. dpa

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