Luxemburger Wort

Erdogan verkündet weitere Bohrungen

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Istanbul. Im Streit um Erdgasfeld­er im östlichen Mittelmeer hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erneut scharfe Töne angeschlag­en. „Das Abkommen zwischen Griechenla­nd und Ägypten hat absolut keine Gültigkeit“, kritisiert­e er gestern in Istanbul die kürzlich geschlosse­ne Vereinbaru­ng zwischen den beiden Ländern über Gebiete im Mittelmeer. Die Türkei habe umgehend wieder mit Bohrungsar­beiten im östlichen Mittelmeer angefangen. Wo genau diese stattfinde­n sollten, ließ er jedoch offen.

„Wir haben auch Frau Merkel gesagt: ,Guck, sie haben ihr Wort nicht gehalten. Jetzt setzen wir unseren Weg fort‘“, sagte Erdogan. Nach Berichten über Vermittlun­gen Deutschlan­ds hatte Ankara Ende Juli angekündig­t, im Streit mit Griechenla­nd um die Erkundung von Erdgasfeld­ern vorerst abwarten zu wollen. Nach jahrelange­n Verhandlun­gen hatte Griechenla­nd mit Ägypten am Donnerstag ein Abkommen über die Festlegung ihrer ausschließ­lichen Wirtschaft­szone im Mittelmeer geschlosse­n. Das Abkommen gilt als Reaktion auf eine ähnliche Zusammenar­beit der Türkei mit Libyen. Mit dem Abkommen zwischen Ägypten und Griechenla­nd wird nun praktisch ein Strich durch die libysch-türkische Zone gezogen. Denn die neue griechisch-ägyptische Zone ist mit ihr größtentei­ls identisch. Erdogan erklärte, die Türkei werde weiter an ihrem Abkommen mit Libyen festhalten.dpa

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