15 Punkte und 400 000 Euro
Formel-1-Team Racing Point wird in der Kopieraffäre hart vom Weltverband FIA bestraft
Im Streit um angeblich illegale Kopien von Formel-1-Bauteilen ist Racing Point hart bestraft worden. Die Rennkommissare des Motorsport-Weltverbandes FIA verurteilten das Team zu einem Abzug von insgesamt 15 WM-Punkten in der Konstrukteurswertung – 7,5 Punkte pro eingesetztem Auto – und 400 000 Euro Geldbuße. Renault hatte nach den Grands Prix in der Steiermark, Ungarn und Großbritannien Protest gegen die Bremsbelüftungen der RacingPoint-Autos eingelegt.
Der Rennstall bezieht die Motoren und weitere verschiedene Komponenten von Mercedes. Der RP20 ähnelt auch dem Silberpfeil aus dem vergangenen Jahr. Renault warf Racing Point dann vor, die Bremsbelüftungen illegal vom Mercedes der Saison 2019 kopiert zu haben. Bestimmte Bauteile müssen Eigenleistungen der Teams sein.
Die Rennkommissare bestätigten nun das französische Team in der Frage nach der Rechtmäßigkeit des Designs des RP20. Racing Point betonte stets, vom alten Mercedes nur inspiriert worden zu sein.
Perez erneut positiv
Die Punktabzüge wie auch die Geldstrafen wurden für das Rennen in Österreich ausgesprochen, sie verteilen sich je zur Hälfte auf die Wagen der Stammpiloten Lance Stroll (CAN) und Sergio Perez (MEX). Für Ungarn und Großbritannien wurde der Rennstall verwarnt. Racing Point lag vor dem Urteil mit 42 Zählern auf Rang fünf der Konstrukteurswertung. Das Team kann nun innerhalb von 24 Stunden Einspruch einlegen. „Wir müssen das Urteil verdauen und mehr Informationen einholen“, sagte Teamchef Otmar Szafnauer bei Sky, erst dann werde man darüber entscheiden, ob man einen Einspruch einlege.
Am Wochenende soll Ersatzfahrer Nico Hülkenberg (D) beim zweiten Grand-Prix-Wochenende in Silverstone dabei helfen, die Punkte in der Konstrukteurswertung
wieder aufzustocken. Perez wurde erneut positiv auf das Corona-Virus getestet. Er werde sich weiter nach den Vorgaben der englischen Gesundheitsbehörden richten. „Ihm geht es körperlich gut, und er erholt sich“, heißt es.
Hülkenberg war nach einem positiven Test bei dem Mexikaner in der vergangenen Woche kurzfristig eingesprungen. Wegen eines Kupplungsschadens konnte er beim GP von Großbritannien aber nicht starten. In der kommenden Woche beim GP von Spanien soll aber wieder Perez starten. „Wir werden Sergio weiter testen. Wenn er negativ ist, kann er wieder fahren“, sagte der rumänische Teamchef Szafnauer. dpa