Jakobsen kommuniziert mit den Ärzten
Zwei Tage nach seinem schweren Sturz auf der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt, auf der er im Sprint von Dylan Groenewegen (NL/Jumbo) abgedrängt worden war und in die Absperrgitter krachte, ist Radprofi Fabio Jakobsen (NL/Deceuninck) aus dem künstlichen Koma erwacht. „Wir haben gute Nachrichten. Jakobsen ist nach dem Koma jetzt wach. Sein Zustand ist gut“, teilten die TourOrganisatoren am Freitag mit. Jakobsens Team Deceuninck-Quick Step bestätigte am Abend, dass der 23-Jährige „in der Lage war, seine Arme und Beine zu bewegen und mit den Ärzten zu kommunizieren, wodurch schwere neurologische Schäden ausgeschlossen werden konnten.“Aufgrund der Operation sei „Essen und Sprechen in der nächsten Zeit eine Herausforderung“. Es werde ein „langwieriger und mühsamer“Genesungsprozess, hieß es in der Mitteilung. Nach einer fünfstündigen Operation war er zunächst in ein künstliches Koma versetzt worden. Groenewegen hat sich unterdessen in einem emotionalen TVInterview erneut entschuldigt. „Ich will ganz klar sein, es war nie meine Absicht, andere Fahrer in Gefahr zu bringen“, sagte er dem TVSender NOS und war den Tränen nahe. „Das war deutlich mein Fehler. Ich bin von meiner Linie abgewichen, und das darf man nicht.“Sein Team Jumbo-Visma entschied, dass er vorerst nicht mehr bei Radrennen starten darf. Die Suspendierung gelte solange, bis die Disziplinarkommission des Weltverbands über den Fall entschieden habe. Groenewegen hat dafür Verständnis. „Ich rühr das Fahrrad vorläufig nicht an“, sagte er. „In den nächsten Monaten werde ich nicht mal an Radfahren denken. Dann werden wir sehen ,wie es weiter geht.“Das Verhalten von Groenewegen war falsch, stellte die Teamleitung fest. „Mit seiner Bewegung verletzte Dylan eine sportliche Regel, und das ist immer unakzeptabel.“Der Radrennprofi habe seinen Fehler zugegeben und bedauere die Folgen zutiefst. dpa